Selected Views* zeigt vom 12. bis 26. Oktober die Ausstellung Nudes and Flowers mit 12 von Bernd Sumalowitsch kuratierten, fotografischen Positionen.
Man müsste schon arg in Genre-Schemata denken, um zu vergessen, wie eng Aktbild und Blumenbild kunsthistorisch miteinander verwoben sind. In der Malerei von Botticellis „La Primavera“ bis zu unzähligen Beispielen aus der Klassischen Moderne. Dass die zeitgenössische Fotografie da nicht hintansteht, belegt „nudes and flowers“ mit einem Dutzend internationaler Beiträge. Ihr Spektrum spannt sich vom Tableau vivant, das den nackten Körper mit allerlei Botanik nicht lediglich garniert, sondern gleichwertig zusammenführt, über Momentaufnahmen inszenierter Flower-Power-Schlachten bis zu ausgesprochen stillen, konzentrierten Stationen, teils sinnlich-konkret, teils transparent-abstrahiert. Es versteht sich, dass nicht nur unterschiedliche Formate, sondern auch unterschiedlichste fotografische Techniken – digitale Manipulation inklusive – den Faktor Abwechslung in der Gruppenausstellung unterstreichen. Besonderen Wert hat das Team von Selected Views übrigens darauf gelegt, die beiden thematischen Genres traditionell anhaftenden Erwartungen an Schönheit zu unterlaufen, indem Positionen favorisiert sind, die einen hintergründigen Umgang mit den Reizen floraler und anatomischer Motive pflegen. „Ob Trompe l’oeil, Röntgendurchleuchtung, Beschwörung subtil-malerischer Farbverläufe oder kinematographisch aufwändiges Arrangement – genaues Hinschauen lohnt sich durchweg!“, so Dr. Roland Held, der zur Einführung eine kunstgeschichtliche Betrachtung vornimmt.
Gezeigt werden Arbeiten von Erik Dreyer, Frank & Steff, Massimo Gardone, Bianca Patricia Isensee,
Bernhard Lang, Patricia Lincke, Pavel Odvody, Thomas Rusch, Luzia Simons, Helen Sobiralski, Frank Stöckel und Heinz Wuchner.
* Braubachstraße 34, Frankfurt a.M.