Zu ihrem 100. Geburtstag widmen die PanGallery und das Historische Museum Frankfurt der Fotografin Ursula Edelmann eine umfassende Retrospektive.
Unter dem Titel URSULA EDELMANN 100 zeigt die PanGallery vom 25. Februar bis 30. März 2026 eine Auswahl bedeutender fotografischer Arbeiten, darunter zahlreiche bislang unveröffentlichte Aufnahmen aus den frühen Jahren ab 1949. Die Ausstellung endet bewusst am 30. März – dem Tag, an dem die 2016 verstorbene Fotografin 100 Jahre alt geworden wäre – mit einer Finissage.
- ©Thomas Edelmann + VG Bild Kunst Bonn, Großmarkthalle, Westseite, Frankfurt am Main, 2008
- ©Thomas Edelmann + VG Bild Kunst Bonn, Gerechtigkeitsbrunnen am Römerberg, Frankfurt am Main, 1949
- ©Ursula Edelmann Saalhof, Eingerüsteter Rententurm, Frankfurt am Main, 1956_A1197
Ursula Edelmann gehört zu den prägenden fotografischen Stimmen Frankfurts im 20. Jahrhundert. Ihr Werk besticht durch einen präzisen, konzentrierten Blick, der sowohl architektonische Strukturen als auch atmosphärische Transformationen sichtbar macht. Bereits das Frankfurt der unmittelbaren Nachkriegszeit hielt sie in dichten, oft überraschend modernen Aufnahmen fest. Über Jahrzehnte hinweg dokumentierte sie den Wiederaufbau, die Veränderung der Stadtlandschaft und das Entstehen neuer architektonischer Signaturen. Damit schuf sie ein fotografisches Archiv, das nicht nur ästhetisch überzeugt, sondern als wichtiges kulturhistorisches Dokument gilt.
Das Besondere an der Retrospektive ist ihr umfassender Zugriff: Neben bekannten Motiven bietet die Schau der PanGallery viele Bilder, die bisher nicht öffentlich zu sehen waren. Dieser erweiterte Blick öffnet ein neues Verständnis für Edelmanns Arbeitsweise, die sich durch genaue Beobachtung, formale Klarheit und einen feinen Umgang mit Komposition auszeichnet. Ihr Werk entfaltet sich dabei zwischen dokumentarischer Strenge und künstlerischer Sensibilität – eine Kombination, die Edelmann zu einer der markantesten Bildchronistinnen Frankfurts macht.
Parallel zur Präsentation in der PanGallery zeigt das Historische Museum Frankfurt eine ergänzende Ausstellung unter dem Titel „Stadtbilder“. Diese Auswahl konzentriert sich auf Edelmanns Fotografien städtischer Bauten und Einrichtungen – ein Themenfeld, das ihr ganzes Schaffen geprägt hat. In dieser Kooperation wird deutlich, wie eng Edelmanns Blick mit der Entwicklung Frankfurts verwoben war. Ihre Fotografien sind mehr als Abbilder; sie sind Interpretationen einer Stadt im Wandel und zugleich Beispiele dafür, wie Fotografie Architektur sichtbar, erfahrbar und erinnerbar macht.
Gemeinsam ermöglichen die beiden Ausstellungen einen neuen, vollständigen Blick auf das Lebenswerk Ursula Edelmanns. Sie würdigen eine Fotografin, die mit ihrer Kamera das Bild der Stadt entscheidend mitgeprägt hat und deren Werk für die visuelle Kultur der Bundesrepublik – insbesondere im Bereich Architektur und Stadtentwicklung – von bleibender Bedeutung ist.
Foto oben: ©Thomas Edelmann + VG Bild Kunst Bonn, Treppe Roemer











