Mit einem „Double Feature“ meldet sich der renommierte Nachwuchspreis gute aussichten – junge deutsche fotografie im Herbst 2025 zurück.
- Béla Avi Beinhold, Das letzte Zeichen, 2023
- Lea Greub, No Georgian Dream, 2023
- Mathilde Tijen Hansen, Sonnenallee, 2024
In der temporären Heimat des Hauses der Photographie, dem PHOXXI der Deichtorhallen Hamburg, werden vom 6. September bis 9. November 2025 gleich zwei Jahrgänge des Wettbewerbs präsentiert: die Preisträger der Jahrgänge 2023/2024 und 2024/2025. Insgesamt 13 herausragende Positionen geben einen eindrucksvollen Einblick in die künstlerische Vielfalt und inhaltliche Tiefe junger fotografischer Praxis in Deutschland.
Die Ausstellung versteht sich nicht nur als Schaufenster aktueller Bildproduktion, sondern als künstlerisch wie gesellschaftlich relevantes Seismogramm: Die Arbeiten bewegen sich an den Schnittstellen von Fotografie, Installation, Bewegtbild und performativen Ansätzen – formal experimentell und thematisch hochaktuell. Themen wie digitale Identitäten, mentale Zustände, kulturelle Mehrheimischkeit, gesellschaftliche Spannungsfelder, aber auch der Umgang mit KI-generierten Bildern werden auf kluge, überraschende und emotionale Weise verhandelt.
- Lia Meret Lehmkuhl, Synthetic Embrace, 2023
- Denisa Poteca, Die Psyche, der Körper und die Umwelt sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen einander, 2023
Der 20. Jahrgang (2023/2024) setzt einen Schwerpunkt auf Grenzerfahrungen – psychologisch, geografisch, künstlerisch. So hinterfragt etwa Massimiliano Corteselli in seiner Arbeit Contrapasso mythologische Erzählmuster im Angesicht realer ökologischer Katastrophen, während Denisa Poteca mit einer fotografischen Selbstisolation die fragile Wechselwirkung von Körper, Psyche und Umwelt untersucht. Béla Avi Beinhold verdichtet persönliche Traumata in einem Bildessay über das kollektive Wegsehen bei Suchterkrankungen.
Der 21. Jahrgang (2024/2025) bringt frische Perspektiven auf Traditionsbrüche, biografische Spurensuche und digitale Selbstbilder. Clarita Maria folgt in Ichibukisho Spuren kolonialer Erzählungen bis nach Sambia, Kyu Sang Lee verbindet in seiner Installation Ostinato Interstice Rendering Skulptur und Fotografie zu einem Hybrid kultureller Chiffren. In der performativen Videoarbeit Digital_Dopamine stellt NiKA die Frage nach Selbstbestimmung im digitalen Überkonsum.
Begleitend zur Ausstellung wird erstmals in Kooperation mit der Körber-Stiftung eine Summer School veranstaltet, die den Preisträgerinnen Einblicke in die Museumsarbeit, kuratorische Praxis und Professionalisierung bietet. Mit Expertinnen wie Dr. Belinda Grace Gardner, Nadine Isabelle Henrich und Roxana Rios werden Themen wie Öffentlichkeitsarbeit, Selbstpositionierung und Kunstförderung praxisnah vermittelt.
Foto oben: Massimiliano Corteselli, Contrapasso, 2023















