Das Zentrum für Aktuelle Kunst* in der Zitadelle Spandau widmet der Fotografin Vera Mercer vom 20. September 2025 bis zum 11. Januar 2026 eine umfassende Einzelausstellung.
- Vera Mercer The Crab, 2009
- Vera Mercer Lily, 2022
Unter dem Titel Life in Focus präsentiert die schweizerisch-amerikanische Künstlerin ein Werk, das seit mehr als sechs Jahrzehnten zwischen Dokumentation, Porträt und Stillleben changiert.
- Vera Mercer Samuel Beckett, Paris 1965
- Vera Mercer Daniel Spoerri im Gespräch mit Marcel Duchamp, Paris frühe 1960er Jahre
- Vera Mercer Robert Filliou, Paris 1961
Mercer, 1936 in Berlin geboren und in Kiel und Darmstadt aufgewachsen, absolvierte zunächst eine Tanzausbildung, bevor sie zur Fotografie fand. Ende der 1950er-Jahre lebte sie in Paris, wo sie die pulsierenden Avantgarde-Szenen dokumentierte. Ihre Kamera begleitete Persönlichkeiten wie Marcel Duchamp, Samuel Beckett oder Andy Warhol, ebenso wie Künstlerinnen und Künstler der europäischen Moderne, darunter Eva Aeppli, Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle. Schnell machte sie sich als präzise Beobachterin und Porträtistin einen Namen.
- Vera Mercer Andy Warhol, New York 1968
- Vera Mercer Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely, Paris 1960
- Vera Mercer aus der Serie „Restaurant- und Caféhausbesucher“, 1960er Jahre
Nach Stationen in Europa führte ihr Weg auch nach Omaha, Nebraska, wo sie gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann, Mark Mercer, Restaurants betrieb und zugleich künstlerisch aktiv blieb. Neben ihren Dokumentarfotografien entstanden in den 1990er-Jahren großformatige Wandbilder für Hotels und Restaurants in Tokio, Seoul und Hongkong. Seit knapp dreißig Jahren konzentriert sie sich vor allem auf Stillleben, die sich durch eine unverkennbare Mischung aus Naturmotiven und kulturellen Objekten auszeichnen. Mit diesen neobarocken Arrangements hat sich Mercer international einen Platz in der Kunstfotografie gesichert.
Die Ausstellung Life in Focus zeigt Mercers Œuvre in seiner ganzen Breite – von frühen Porträts der 1960er-Jahre bis hin zu ihren jüngeren Stillleben. Begleitend erscheint eine zweisprachige Publikation (Deutsch/Englisch) mit 192 Seiten, die in der Ausstellung für 30 Euro erhältlich ist. Kurator der Ausstellung ist Jens Pepper.
Foto oben: Vera Mercer, Magnolia, 2015
*ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst, Zitadelle Spandau, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin

















