Die Ausstellung „Werbebilder – Bilder, die verführen“ im Kunstraum Gewerbepark-Süd in Hilden richtet den Blick auf die Plakatkunst, ihre Präsentation im öffentlichen Raum und ihre Adaption als Anzeigen in Magazinen. Begleitend findet in Hilden am 10. und 11. Oktober 2025 jeweils ab 10:30 Uhr eine öffentliche Tagung statt.
Ihren Ursprung nahm die Plakatkunst im 19. Jahrhundert; prägend war Jules Chéret, der mit der Chromolithografie die gestalterischen Möglichkeiten entscheidend erweiterte und das Plakat zur Kunstform erhob, wofür er 1888 mit dem Kreuz der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet wurde. Parallel schufen die baulichen Eingriffe von Georges-Eugène Haussmann in Paris mit breiten Boulevards und freigelegten Fassaden ideale Flächen für eine neue Bildkultur der Verführung, mit der die Metropole zum europäischen Zentrum visueller Reize wurde.
- Foto: Franziska Stünkel
- Foto: Franziska Stünkel
- Foto: Franziska Stünkel
Diese Ambivalenz aus Anziehung und Reizüberflutung spiegelt sich in den Fotografien von Franziska Stünkel, deren seit fünfzehn Jahren entstehende Serie „Coexist“ natürliche Spiegelungen auf Schaufensterglas verdichtet und die Koexistenz menschlichen Lebens in Metropolen auf mehreren Kontinenten sichtbar macht; ihre Arbeiten sind in bedeutenden Sammlungen vertreten, während sie parallel als Filmregisseurin mit „Nahschuss“ reüssierte. Im öffentlichen Raum verschmelzen Bild und Text der Werbebilder zur Einheit, weshalb Satz, Typografie und Komposition zentrale Rollen spielen.
Zu den Referenten der Tagung zählen neben Franziska Stünkel unter anderem Mischa Kuball, Hans Körner, Klaus Honnef, Michael Ebert, Hans-Michael Koetzle sowie Heidi und Hans-Jürgen Koch. Das Programm beleuchtet Entstehung und Entwicklung der Plakatkunst, ihre Präsenz im Stadtraum und ihre Transformation in Magazin-Werbeanzeigen, von der Blüte im 19. Jahrhundert bis zu Fragen von Decollage, Propaganda und Wahrnehmung im öffentlichen wie digitalen Raum. Veranstaltungsort ist der Kunstraum Gewerbepark-Süd, Hofstraße 64, 40723 Hilden.











