Im Rahmen der Leica-Erlebnistage in Nürnberg präsentierte sich das Fotografinnen-Kollektiv #She_Shoots_Leica mit seinem Anliegen, Frauen in der Fotografie sichtbarer zu machen.

Vertreterinnen des Fotografinnen-Kollektivs „#She_Shoots_Leica“ bei den Leica Erlebnistagen in Nürnberg (v.l.: Janina von Rüden, Jennifer Schäufelin, Antje Huck)
Gegründet 2024 von Antje Huck und Anika Vehring, vereint das Kollektiv inzwischen über 15 Fotografinnen aus verschiedenen Ländern, die alle mit Leica-Kameras arbeiten – mit Berufsfotografinnen ebenso wie autodidaktisch Kreativen.
Unter dem Slogan „Different women, one love“ stellt sich das Kollektiv gegen die strukturelle Unsichtbarkeit von Fotografinnen. Auf Basis eigener Recherchen belegten die Mitglieder das Ungleichgewicht in der Sichtbarkeit: Nur 25 % der ausstellenden Künstler in deutschen Leica-Galerien sind Frauen, bei Fotopodcasts liegt der Frauenanteil unter den Gästen bei unter 20 %. Auch große Auszeichnungen wie der Leica Oskar Barnack Award gingen seit 1980 zu über zwei Dritteln an Männer.
Doch das Problem liegt tiefer: Frauen äußerten in Gesprächen mit dem Kollektiv häufig eine höhere Unsicherheit bezüglich des Wertes ihrer Arbeit, trauen sich seltener, ihre Bilder zu zeigen. Hinzu kommt der Gender-Care-Gap – Frauen leisten laut Statistischem Bundesamt 44,3 % mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer, was die kreative Freiheit spürbar einschränkt. Es mangele an Vorbildern, Sichtbarkeit und struktureller Förderung.
Das Kollektiv versteht sich daher nicht als Abgrenzung zu Männern, sondern als gezieltes Empowerment: ein geschützter Raum für Austausch, Selbstvertrauen und Sichtbarkeit. Dass dies Wirkung zeigt, beweist nicht zuletzt die Veröffentlichung des ersten eigenen Zines im Jahr 2025. Es stellt acht Fotografinnen mit Text und Bild vor und betont: „Die Fotografie wird reicher, wenn unterschiedliche Perspektiven ihren Platz finden.“








