Die Stiftung World Press Photo schaltet sich in die aktuelle Debatte um die Urheberschaft des von ihr 1973 preisgekrönten Fotos „The Terror of War“ ein und äußert Zweifel an der Zuschreibung an Nick Út.
Der für die Nachrichtenagentur Associated Press tätig gewesene Fotograf Nick Út erhielt 1973 für die Aufnahme der damals neunjährigen Phan Thị Kim Phúc, aufgenommen während des Vietnamkriegs, den renommierten World Press Photo of the Year Award.
Mehr als fünf Jahrzehnte später steht seine Autorschaft im Zentrum einer intensiven Debatte. Anlass dafür ist ein investigativer Dokumentarfilm der VII Foundation, der Zweifel an der tatsächlichen Urheberschaft schürt. Erst vor wenigen Tagen gab AP bekannt, dass eine erneute, umfassende Untersuchung keine ausreichenden Beweise ergeben habe, die Urheberschaft neu zu bewerten. Jetzt hat World Press Photo dennoch die Zuschreibung des Fotos an Nick Út vorerst ausgesetzt.
Grundlage dafür ist eine zwischen Januar und Mai 2025 von World Press Photo in Eigenregie durchgeführte Untersuchung, die technische Analysen zur Kameratechnik, dem Standort der Fotografierenden und der Perspektive der Aufnahme umfasste. Die Ergebnisse deuten laut WPP darauf hin, dass zwei andere Fotografen – Nguyễn Thành Nghệ oder Huỳnh Công Phúc – unter Umständen besser positioniert waren, um das ikonische Bild aufzunehmen.
„Wir haben einen klaren Prozess, wenn nachträglich Zweifel an der Vergabe eines Preises aufkommen“, so Joumana El Zein Khoury, Geschäftsführerin von World Press Photo. Die Aussetzung der Urheberschaft bedeutete jedoch nicht, dass das Foto selbst in Frage gestellt wird. Der Preis bleibt bestehen, nur die Zuordnung zum Fotografen steht für WPP unter Vorbehalt. Ob die wahre Urheberschaft jemals eindeutig geklärt werden kann, bleibt laut WPP offen.
Foto oben: Die am Ort der Aufnahme befindlichen Fotografen










