Der Pirelli Kalender 2026 will wieder einmal ein neues Kapitel aufgeschlagen –dieses Mal unter der Leitung des norwegischen Fotografen Sølve Sundsbø. Doch auch wenn der Kalender stets mit hohen Erwartungen und großem Hype einhergeht, bleibt die Frage: Kann dieser Kalender dem immensen Druck der Jahre zuvor standhalten?
Sølve Sundsbø hat sich als ein bedeutender Fotograf etabliert, der mit seiner Fähigkeit, Realität in Frage zu stellen, und seinem experimentellen Stil in der Modewelt viel Anerkennung gefunden hat. Allerdings stellt sich die Frage, ob seine oft sehr abstrakten und konzeptionellen Arbeiten tatsächlich den breiten Geschmack ansprechen können, den ein Projekt wie der Pirelli Kalender in seiner Tradition bedienen muss.
Seine Vorliebe für Technologie, von 3D-Scans bis hin zur manuellen Retusche, könnte für viele zu weit von der klassischen Ästhetik entfernt sein, die Fans des Kalenders vielleicht erwarten. Und obwohl Sundsbøs Arbeiten auf kommerzieller Ebene immer wieder für große Modehäuser wie Chanel und Louis Vuitton bewundert werden, bleibt offen, ob dieser technologische Fokus im Kontext eines Kalenders wirklich die emotionale Tiefe erreicht, die der Pirelli Kalender traditionell verkörpert.
Sølve Sundsbø beschreibt seine Vision für den Pirelli Kalender 2026 als ein Projekt, das Emotionen, Instinkte und die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse einfängt. „Sehnsucht nach Freiheit, Neugier, Wissensdurst“ – so beschreibt der Fotograf die Themen, die den Kalender prägen sollen.
Ein Highlight des Kalenders ist die Besetzung, die dieses Mal auf einige bekannte Gesichter setzt: Adria Arjona, Susie Cave, Gwendoline Christie, Eva Herzigova, Du Juan, Luisa Ranieri, Isabella Rossellini, Irina Shayk, Tilda Swinton, FKA Twigs und Venus Williams.
- BTS Pirelli Calendar
Das Making-of des Kalenders gibt einen Blick hinter die Kulissen – von der Teamarbeit bis hin zu den technischen Details. Doch trotz der aufwendigen Inszenierung und der sorgsam geplanten Kulissen bleibt die Frage, ob all dies nicht eher als oberflächliche Ästhetik den Eindruck erweckt, als würde der wahre Sinn des Kalenders – die tiefe emotionale Verbindung – verloren gehen. Die perfekten Beleuchtungen und aufwendig gestalteten Sets könnten bei manchen Betrachtern eher als eine zu exzessive Darstellung von „Schönheit“ wirken, die letztlich den Blick auf die wahre Bedeutung des Kalenders verstellt.
Der Pirelli Kalender hat sich über Jahrzehnte hinweg einen legendären Ruf erarbeitet. Doch mit jeder neuen Ausgabe, die mehr in Richtung technologische Innovation und schillernde Prominenz geht, stellt sich die Frage, ob der künstlerische Wert nicht zunehmend in den Hintergrund tritt.
Ob der Pirelli Kalender 2026 wirklich die Erwartungen der Fans und Kritiker erfüllen kann, bleibt abzuwarten. Während die ambitionierte Vision von Sølve Sundsbø und die exklusive Besetzung für Aufmerksamkeit sorgen, bleibt die Frage offen, ob der Kalender tatsächlich das erreicht, was er einst auszeichnete: eine emotionale Verbindung und eine künstlerische Reflexion über das Menschsein. Sicherlich wird er in seiner Ästhetik glänzen, doch ob er die Tiefe und Authentizität früherer Ausgaben erreicht, wird sich erst noch zeigen müssen.




















