Parallel zur aktuellen Ausstellung Sebastião Salgados (1944–2025) monumentaler Serie AMAZÔNIA im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln zeigt die Galerie Bene Taschen eine umfassende Retrospektive des brasilianischen Fotografen.
Bene Taschen präsentiert zentrale Werkgruppen aus mehreren Jahrzehnten Salgados Schaffens und macht damit die ganze Bandbreite eines Œuvres sichtbar.

Sebastião Salgado, The once-prestigious Jade, Maiwan Avenue, Kabul, Afghanistan, 1996 (copyright: Sebastião Salgado)
Die Schau umfasst Arbeiten aus den Zyklen Genesis, Workers, Gold, Exodus und Other Americas und zeigt eindrucksvoll, wie umfassend Salgado die sozialen, ökologischen und kulturellen Umwälzungen unserer Zeit dokumentiert hat – stets in einer präzisen, schwarzweißen Bildsprache, die seine Reportagen zu zeitlosen Bildikonen machte.
In der Werkserie Genesis, die während 32 Reisen rund um die Welt entstand, richtet Salgado den Blick auf Landschaften, Tiere und Lebensräume, die in ihrer Ursprünglichkeit weitgehend erhalten geblieben sind. Die Serie versteht sich als fotografische Bestandsaufnahme des Planeten und wurde weltweit von mehreren Millionen Menschen in Ausstellungen gesehen.
Mit Workers dokumentierte Salgado traditionelle Arbeitswelten, Handwerksberufe und körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten in verschiedenen Ländern. Er selbst bezeichnete diese Serie als „visuelle Archäologie“ einer verschwindenden Arbeitskultur.

Sebastião Salgado, Chinstrap Penguins dive off Icebergs located between Zavodovski and Visokoi Islands, South Sandwich Islands, 2009 (copyright: Sebastião Salgado)
Die Serie Gold entstand 1986 in der legendären Goldmine von Serra Pelada in Brasilien. In monumentalen Bildern zeigt Salgado die harte körperliche Arbeit von über 50.000 Arbeitern in einem bis zu 120 Meter tiefen Tagebau, der vollständig ohne Maschinen betrieben wurde. Die Aufnahmen gehören heute zu seinen bekanntesten.
In Exodus widmete sich Salgado globalen Flucht- und Migrationsbewegungen. Innerhalb von sechs Jahren bereiste er über 35 Länder, um Lebensrealitäten von Menschen festzuhalten, die ihre Heimat verlassen mussten. Die Serie Other Americas, entstanden in den 1970er- und 1980er-Jahren, bildet schließlich die kulturelle Vielfalt Lateinamerikas ab.
2014 erschienen Juliano Ribeiro Salgados und Wim Wenders’ Film Das Salz der Erde, ein biografischer Dokumentarfilm über Leben und Werk des Fotografen. Der Film wurde weltweit gefeiert und 2015 für den Oscar als bester Dokumentarfilm nominiert.
Salgados Arbeiten sind heute Bestandteil bedeutender internationaler Sammlungen, darunter das Museum of Modern Art in New York, das J. Paul Getty Museum in Los Angeles, die Sammlung der Deutschen Börse, das Centre Pompidou in Paris, das National Museum of Modern Art in Tokio und die Tate in London.
Die Retrospektive ist bis zum 21. Februar 2026 in der Galerie Bene Taschen, Lindenstraße 19 in Köln, zu sehen.
Foto oben: Sebastião Salgado, Gold Mine of Serra Pelada, Pará, Brazil, 1986 (copyright: Sebastião Salgado)













