Der Ostkreuz-Verein, hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, relevante Archive und Nachlässe zu erhalten und zu pflegen. Die Archivierung und Digitalisierung von Harald Hauswalds Negativ-Bestand stellt das erste Projekt des Vereins in diesem Bereich dar, und ist in seinem Umfang und Stellenwert einmalig.
Über 230.000 Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen aus Harald Hauswalds Negativ-Bestand werden innerhalb der nächsten zwei Jahre archiviert und digitalisiert. Ziel der Kooperation zwischen dem Ostkreuz-Verein, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Agentur Ostkreuz ist es, der Öffentlichkeit mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen neue Perspektiven auf die ostdeutsche wie auch gesamtdeutsche Zeitgeschichte zu ermöglichen. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur unterstützt das gemeinsame Vorhaben mit 200.000 Euro.
Der Fotograf Harald Hauswald (geb. 1954 in Radebeul) wurde mehrfach für sein politisches Engagement und sein künstlerisches Schaffen ausgezeichnet. Er ist Gründungsmitglied der Agentur Ostkreuz und gehört zu den herausragenden Fotografen des vereinten Deutschlands. Er ist bekannt für seine Fotografien, in denen er ab Mitte der 1970er Jahre das Leben, wie es ihm mit all seinen Widersprüchlichkeiten begegnete, mit großem Humor und einem einmaligem Gespür für Bildkomposition festhielt. In den 1980er Jahren publizierte er diese Aufnahmen in bedeutenden Westmedien.
Ziel der Kooperation zwischen dem Ostkreuz-Verein, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Agentur Ostkreuz ist es, Hauswalds bisher unveröffentlichte Fotografien zu publizieren und somit bekannt zu machen. Sie sind eine unverzichtbare Quelle, um das Alltagsleben, die Entwicklung des Ost-Berliner Stadtraums oder das Wirken oppositioneller Gruppen, KünstlerInnen und Jugendkulturen in der DDR zu rekonstruieren. Ab 2020 werden über 6.000 bekannte und unbekannte Aufnahmen Hauswalds online über die Bundesstiftung Aufarbeitung und die Agentur Ostkreuz zugänglich sein. Bereits 2018 werden in der gemeinsam von der Agentur Ostkreuz und der Bundesstiftung Aufarbeitung für die Bildungsarbeit konzipierten mobilen Poster-Ausstellung „Voll der Osten. Leben in der DDR“ mehr als 100 bekannte und unbekannte Fotografien Hauswalds zum DDR-Alltag gezeigt.
Anlässlich des Projektbeginns der Archivierung und Digitalisierung des Negativ-Bestands von Harald Hauswald gibt der Ostkreuz-Verein seine dritte Jahresgabe heraus:
Harald Hauswald, Leninplatz, Ostberlin, 27. Oktober 1989
Silbergelatine-Handabzug von Werner Mahler, 2017 17 x 25,5 cm (24 x 30 cm)
signiert und nummeriert, im Passepartout
Edition 25 + 3 A.P.
Preis: 550 Euro / für Mitglieder 480 Euro inkl. MwSt. zzgl. Versand
Bild oben: Regierungskonvoi, Wilhem-Pieck-Straße, Berlin-Mitte, 1986 © Harald Hauswald/Ostkreuz
Bild Mitte: Die analogen Kontaktbögen werden archiviert, denn sie liefern Informationen über die Auswahl, die der Fotograf zur Zeit der Entstehung der Aufnahmen getroffen hat. © Thomas Meyer/Ostkreuz