Vom 28. Juli bis zum 4. September 2016 zeigt GAF Galerie für Fotografie die Ausstellung „Die Gitans von Perpignan“. mit Bildern von Jesco Denzels. Im Jahre 2004 begann der in Berlin lebende Fotograf Jesco Denzel mit seinem Fotoprojekt über die Gitans in Perpignan, dass er seitdem regelmäßig erweitert. Die Ausstellung seiner Schwarzweiß-Fotografien mischt Motive klassischer Reportagefotografie mit Bildern, die eher an Fotos der Street Photography erinnern. Die Motive vermitteln einen Einblick in die Welt der französischen Roma, der einem normalerweise verwehrt bleibt.
Im Herzen der historischen Altstadt von Perpignan in Südfrankreich lebt mit rund 8.000 Bewohnern im Viertel St. Jacques eine der größten Gitans-Gemeinden in Frankreich, und vor allem die einzige innerstädtische. Während in allen anderen Städten größere Siedlungen sesshafter Gitans an die Stadtränder gedrängt wurden, ist in den engen Gassen des Viertels St. Jacques eine lebendige Stadt in der Stadt entstanden. Es sind vor allem die Nachfahren spanischer Kalé, die im Laufe des 19. Jahrhunderts ins französische Katalonien auswanderten, die heute in St. Jacques leben, und sie haben noch immer starke Bindung an Spanien. Die Umgangssprache in St. Jacques heisst schlicht Gitan, ein etwas abgewandeltes Katalanisch.
Fernab von romantischen Vorstellungen, die man mit mediterranem „Zigeunerleben“ verbinden mag, organisieren die Bewohner von St. Jacques ihr Leben auf eine Art und Weise, die ihren ordentlich-französischen Nachbarn oft suspekt erscheint. „Wenn ich mich irgendwo vorstelle und der Chef sieht, dass ich Gitan bin, kann ich gleich wieder gehen“, sagt ein Arbeitsloser aus dem Viertel. Hier zählen Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl und vor allem die Fähigkeit, sich irgendwie durchschlagen zu können. Denn Probleme gibt es reichlich – Arbeitslosigkeit, Drogen und Analphabetismus machen das Leben in St. Jacques bisweilen nicht einfach.
. Jesco Denzel, 44, hat nach seinem Magister in Politischer Wissenschaft an der Hochschule Hannover Fotojournalismus studiert. Nach seinem Praktikum bei der F.A.Z. und dem Ende des Studiums hat er zahlreiche Reportagen in namhaften Magazinen veröffentlicht, u.a.in Geo, ZEITmagazin und mare. Seit 2010 ist er offizieller Fotograf der Bundesregierung.
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