Das „Jagen & Sammeln“-Symposium 2025 des Freundeskreises Photographie findet am 6. Dezember unter dem Titel „It’s a meme“ in Hamburg statt.

Foto: Max Dauven, HeraclesNemean
Wenn Bilder heute in Sekundenschnelle um die Welt gehen, wenn ein Katzenvideo politischen Diskurs überlagern kann und wenn aus spontanen Launen digitale Codes entstehen, die Millionen verstehen – dann ist klar: Memes sind mehr als nur Unterhaltung. Sie sind Teil unserer visuellen Wirklichkeit geworden.
Memes wirken als visuelle Ohrwürmer, als Auslöser für Emotionen, als Mittel politischer Positionierung oder kollektiver Selbstermächtigung. Sie können verbinden oder ausgrenzen, Wahrheiten transportieren oder bewusst mit ihnen spielen. Während die Wissenschaft noch immer versucht, diese fluide Bildsprache zu fassen, widmet sich das Symposium ganz pragmatisch der Frage, wie sich die Macht dieser digitalen Bildfragmente besser verstehen lässt.
Das Programm des Symposiums ist dabei so vielfältig wie die Meme-Kultur selbst. Künstler wie Max Kersting zeigen, wie sich mittels handschriftlicher Kommentare auf gefundenen Fotografien neue Mini-Erzählungen formen – mal humorvoll, mal melancholisch. Max Dauven wiederum überträgt die virale Bildsprache der Netzkultur zurück in analoge Fotografien und macht sichtbar, wie schnell Zeichen im digitalen Raum entstehen und wieder verschwinden.
Für eine bodenständige Perspektive aus dem Alltag sorgt das Duo Gustaver der Liebe, dessen „freche und freundliche“ Grußbilder längst im Netz zirkulieren und für unbeschwerte Momente stehen. Ergänzt wird das künstlerische Spektrum durch wissenschaftliche Impulse: Vertreter von memecultures.de sowie die Medienwissenschaftlerin Laura Hille beleuchten die politischen, sozialen und kulturellen Implikationen von Memes – vom Biohacking über digitale Machtverhältnisse bis zu race-bezogenen Fragen.
Zwei Podiumsgespräche bringen die unterschiedlichen Perspektiven schließlich zusammen. Ziel ist es nicht nur, das Phänomen Meme besser zu verstehen, sondern den Teilnehmenden Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich selbstbewusst in der „internet culture“ zu bewegen.
Foto oben: Max Kersting













