Der Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e.V. (BFF) bringt einen neuen ISO Standard zur eindeutigen Identifikation digitaler Foto- und Filmdateien zum Einsatz und setzt dabei auf eine Lösung der Liccium B.V..
Die von der niederländischen Firma entwickelte Software bietet Urhebern die Möglichkeit, Produkt-Metadaten und Bildrechte unablösbar mit der Mediendatei zu verknüpfen. So kann unter anderem ein von Maschinen lesbarer Widerspruch (Opt-out) gegen das Training von KI-Bildgeneratoren zum Ausdruck gebracht werden. Zur Unterstützung ihrer Rechtsansprüche stellt der BFF seinen Mitgliedern verifizierbare Nachweise ihrer Mitgliedschaft aus.
Die Anwendung basiert auf dem International Standard Content Code (ISCC), einem neuen ISO-Standard zur Identifikation digitaler Mediendateien (ISO 24138). Sie unterstützt auch den Einsatz von Content Credentials, die von der C2PA-Allianz entwickelt wurden.
Ein wirklich wichtiger „Selling Point“ dieser Anwendung ist, dass sie es ermöglicht, ein maschinenlesbares Opt-out gegen kommerzielles Text- und Data Mining mit verifizierten Foto- und Filmdateien zu verbinden. Dies ermöglicht es den UrheberInnen, der Verwendung ihrer eigenen Fotos oder Filme für das Training von KI-Bildgeneratoren öffentlich zu widersprechen. Die Maschinenlesbarkeit dieser Erklärung fordert das europäische und deutsche Recht.
Bislang werden Produkt- und Urheber-Informationen oft schon in die Mediendatei eingepflegt. Die Liccium App ermöglicht es zusätzlich, diese Metadaten so mit der Mediendatei zu verknüpfen, dass die Informationen auch dann mit dem Inhalt dauerhaft verbunden bleiben, wenn eingebettete Metadaten, Wasserzeichen oder steganografische Daten absichtlich oder unabsichtlich entfernt werden.
Mit derart verknüpften Erklärungen und der Opt-out-Möglichkeit bietet dieses Tool erstmals eine Lösung, um dem ungefragten KI-Training mit Bild- und Filmdaten etwas entgegenzusetzen.
„Unsere Bild- und Filmdaten mit wichtigen Urheberinformationen dauerhaft zu verbinden und darüber hinaus dem kommerziellen Training durch KI-Bildgeneratoren zu widersprechen, bietet uns Profis eine neue Datensouveränität“, so Claus Morgenstern, Fotograf und Vorstandsmitglied BFF e.V..
Mit Hilfe der Liccium App können Nutzer einzigartige ISCC-Codes aus den digitalen Mediendateien ihrer Originalwerke erzeugen. In öffentlichen Erklärungen werden dann Urheber- und Lizenzinformationen sowie andere Metadaten mit dem Code verbunden. Diese Erklärungen werden in öffentlich zugänglichen Verzeichnissen gespeichert, so dass Dritte – Nutzer oder Plattformen – die Authentizität und Integrität digitaler Medieninhalte überprüfen, sowie Rechte, Lizenzen und andere Produkt-Metadaten einsehen können.
Die Verwendung von überprüfbaren Nachweisen, den sogenannten „Creator Credentials“, einer auf die Kultur- und Kreativbranche zugeschnittenen Methode zur Verwaltung digitaler Identitäten, gewährleistet eine überprüfbare Zuordnung von Urhebern und Rechteinhabern zu ihren Werken und fördert Transparenz und Vertrauenswürdigkeit der Erklärungen. Der BFF wird als Vertrauensdienst für seine Mitglieder solche Credentials ausgeben und deren Identität bestätigen.
Der BFF und Liccium kooperieren, um die App für den professionellen Einsatz bei FotografInnen und FilmgestalterInnen weiterzuentwickeln und zu etablieren. Damit kann der BFF seinen Mitgliedern eine Lösung für die Deklaration digitaler Inhalte anbieten und die App gemeinsam mit Liccium praxistauglich machen. „Die von Liccium entwickelte Lösung ermöglicht es Rechteinhabern, ihre Inhalte als authentische digitale Originalwerke zu deklarieren. Rechte und Metadaten bleiben unablösbar mit dem Inhalt verbunden und für Dritte verfügbar, auch wenn eingebettete Metadaten entfernt wurden. Dieses System bietet eine einfache und effiziente Möglichkeit, werkbezogene, maschinenlesbare Opt-out-Erklärungen öffentlich zugänglich zu machen“, so Sebastian Posth, Gründer und Geschäftsführer Liccium B.V..
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https://liccium.com