Die 28. Ausgabe der Paris Photo, die vom 13. bis 16. November 2025 im Grand Palais stattfand, endete mit einem erneuten Besucherrekord und einer beachtlichen Nachfrage seitens Sammlern und Institutionen.
Mit offiziell 75.000 Besuchern konnte die internationale Fotomesse – erste Adresse für künstlerische Fotografie – ihre Position als marktführende Plattform eindrucksvoll bestätigen.
Schon zum Auftakt deutete sich eine dynamische Messe an, begleitet von zahlreichen Verkäufen internationaler Galerien wie Richard Saltoun, Hamiltons oder Fraenkel. Auch hochpreisige Einzelwerke fanden Käufer: So veräußerte Persons Projects eine wichtige Arbeit von Zofia Kulik für über 200.000 Euro, während die Galerie Zander 22 Werke von Robert Frank sowie Fotografien von Joel Sternfeld und William Eggleston für jeweils rund 50.000 Euro verkaufte. Die Galerie Pace meldete den Verkauf mehrerer Arbeiten von Paul Graham und Richard Learoyd sowie Fotografien von Josef Koudelka, die von institutionellen Sammlern erworben wurden.
Neben dem Hauptsektor sorgten die Bereiche Voices, Digital und Emergence für frische Impulse. Der von Nadine Isabelle Henric und Devika Singh kuratierte Sektor Voices überzeugte mit neuen Positionen wie Torbjørn Rødland und Rinko Kawauchi, während im Digital-Bereich Künstler wie Kevin Abosch und Louis-Paul Caron auf das wachsende Interesse an KI- und technikbasierten Arbeiten trafen. Ein Indikator: Einzelverkäufe von bis zu 15.000 Euro für algorithmische Serien.
Direkt hinter dem Eingang empfing eine monumentale Installation von Sophie Ristelhueber die Besucher. Ihre fast vierzig Meter lange Bildwand thematisierte die Verletzungen von Landschaften durch Krieg und Umweltzerstörung – ein visuelles Leitmotiv, das sich durch die diesjährige Edition zog. Kuratoren wie Florence Bourgeois und Anna Planas betonten die Weiterentwicklung der Messe in Richtung zeitgenössischer Positionen, ohne die historische Verankerung aus den Augen zu verlieren. Parallel dazu zeigte die Ausstellung The Last Photo eine Auswahl aus der Sammlung von Estrellita B. Brodsky – insgesamt 60 Werke, die sich mit finalen Momenten in der Fotografie beschäftigen.
Die Messe fungierte erneut als Treffpunkt für ein globales Fachpublikum: 40 Prozent der VIP-Besucher reisten aus dem Ausland an, insgesamt waren über 200 internationale Institutionen vertreten. Ergänzend zur Ausstellung bot Paris Photo ein umfangreiches Programm mit rund dreißig Vorträgen, Künstlergesprächen, Führungen und über 400 Buchsignaturen.
Im kommenden Jahr wird die Messe von einem besonderen Jubiläum geprägt sein: dem 200-jährigen Bestehen der Fotografie. Paris Photo kündigte bereits an, diesen historischen Anlass in ein maßgeschneidertes Konzept für die Ausgabe 2026 einfließen zu lassen, die vom 12. bis 15. November stattfindet.































