Die fotografische Berufsausbildung ist in Deutschland auf drei Wegen möglich: Staatliche Hoch- und Fachhochschulen, privatwirtschaftlich organisierte Ausbildungsangebote und die betriebliche Ausbildung. Eine neue Broschüre des Deutschen Fotorats gibt einen Überblick.
Aktuell bieten über 30 Fach- und Kunsthochschulen sowie Universitäten Bachelor‑ und Master‑Studiengänge mit fotografischem Schwerpunkt an – von Kommunikationsdesign, über freie Kunst mit Fotografie bis hin zu spezialisierten Programmen wie Visual Journalism. Übliche Zugangsvoraussetzungen sind die Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife (teilweise auch eine fachbezogene Eignungsprüfung) sowie künstlerisch-gestalterische Auswahlverfahren (Aufnahmeprüfung oder Portfolio). Die Regelstudienzeiten liegen meist zwischen sechs und acht Semestern, manche bei bis zu zehn. Viele Hochschulen bieten integrierte Praxissemester oder Pflichtpraktika an (z. B. 12 Wochen bei der FH Aachen, 13 Wochen in Münster), um die Studierenden frühzeitig in reale Arbeitsprozesse einzubinden. Ergänzende Module in Foto‑Geschichte, Theorie, Postproduktion und medienübergreifender Gestaltung runden die Ausbildung ab. Semesterbeiträge bewegen sich zumeist zwischen ca. 100 und 360 Euro, dazu kommen Ausgaben für Material und Technik.
Ergänzend zum staatlichen System existieren private Schulen wie die Ostkreuzschule Berlin (3,5‑jähriges Zertifikatsstudium), der Lette‑Verein Berlin (staatlich geprüfte Fotodesigner*innen) oder spezialisierte Akademien in Essen, Köln und Stuttgart. Hier variieren Dauer (2–4 Jahre) und Kosten je nach Anbieter, liegen aber häufig im Bereich von 400–700 Euro monatlich.
Der Deutsche Fotorat bietet aktuell einen Leitfaden für den Einstieg in die fotografische Berufswelt an, um Einsteigern eine verlässliche und umfassende Grundlage zur Entscheidungsfindung an die Hand zu geben.
Die Broschüre versammelt nahezu alle offiziellen Zugangswege zur professionellen Fotografie in Deutschland. Sie zeigt auf, welche Qualifikationen erforderlich sind, wo man studieren oder eine Ausbildung beginnen kann, welche Kosten zu erwarten sind und welche Schwerpunkte die jeweiligen Angebote setzen. So hilft sie, individuelle Interessen mit passenden Bildungswegen in Einklang zu bringen – sei es in künstlerischer, technischer oder journalistischer Ausrichtung.