Mit dem Tod von Dietmar Henneka verliert die deutsche Fotografie nicht nur einen der bedeutendsten Werbe- und Automobilfotografen, sondern auch eine ihrer markantesten Persönlichkeiten: kompromisslos, klar, echt. Der Fotograf verstarb am 9. Juni 2025 im Alter von 83 Jahren.
Geboren am 22. Oktober 1941 in Mülhausen im Elsass, prägte Henneka über Jahrzehnte hinweg die visuelle Sprache von Werbung, Editorial und Industriekommunikation – mit klarer Bildsprache, technischer Exzellenz und einem kompromisslosen Blick auf das Wesentliche.
Wer Dietmar Henneka begegnete, wusste schnell, woran er war. Er war bekannt für seine Scharfsinnigkeit, seine Direktheit und seine Haltung – nicht nur hinter der Kamera, sondern auch im Diskurs über Fotografie, Gestaltung und Verantwortung im Bild. Sein Anspruch war hoch – an sich, an seine Kunden, an seine Kollegen.
In seinem Stuttgarter Studio entwickelte er als freier Fotograf über Jahrzehnte hinweg eine unverkennbare Bildsprache: präzise, formal durchdacht und inhaltlich kraftvoll. Besonders im Bereich der Automobilfotografie setzte Henneka Maßstäbe – mit aufwendig inszenierten Kampagnen. Seine Bilder erschienen weltweit in Magazinen und Kalendern, wurden in internationalen Ausstellungen gezeigt und vielfach ausgezeichnet.
Doch Henneka war mehr als ein Bildgestalter – er war auch Stimme und Förderer innerhalb der kreativen Branche. Über viele Jahre engagierte er sich aktiv im BFF (Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter) und im Art Directors Club (ADC), wo er als Juror, Impulsgeber und kritischer Geist gleichermaßen geschätzt wurde. Er stritt für Qualität, für gestalterische Freiheit und gegen Beliebigkeit – mit offenem Visier. In der 2019 gezeigten Schau Dietmar Henneka and Friends – A Picture of a Car zeigte sich noch einmal die gesamte Bandbreite seines Könnens: von der dokumentarischen Beobachtung bis zur ästhetisch durchkomponierten Ikone.