Im Rahmen einer internationalen Städtepartnerschaft haben die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und die Abteilung Kultur und Tourismus der Stadt Windhoek im letzten Jahr unter dem Titel „Namibia – A Photographic View“ einen Open Call an professionelle namibische Fotografinnen und Fotografen ausgerufen. Die Gewinnerin steht jetzt fest.
Die renommierte und international erfolgreiche Fotografin Margaret Courtney-Clarke konnte die Jury mit ihrer Langzeitdokumentation „Geographies of Drought“ überzeugen. Mit ihren klaren, manchmal surrealen und oft berührenden Bildern setzt sie sich mit der extremen Dürre in ihrem Heimatland Namibia und deren sozialen und politischen Folgen auseinander. Die Ausstellung wird vom 15. November 2025 bis 5. Juli 2026 im ZEPHYR – Raum für Fotografie der Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen sein.
Im Statement der deutsch-namibischen Jury heißt es: „Geographies of Drought“ von Margaret Courtney-Clarke thematisiert existenzielle globale Aspekte und Herausforderungen am Beispiel ihres Heimatlandes Namibia. In einer klaren, manchmal surrealen und oft berührenden Bildsprache beleuchten ihre Fotografien die sozialen und politischen Fragen, die mit den Folgen extremer Dürre verbunden sind. Ein bewegendes und erschütterndes Porträt der gravierenden Auswirkungen des globalen Klimawandels: Nicht nur anklagende, sondern auch hoffnungsvolle Bilder zeigen die Kreativität der Menschen, ein herzliches, verbindendes Porträt mit Land und Leuten. Wir können uns glücklich schätzen, dass mit Margaret Courtney-Clarke eine renommierte und international erfolgreiche Fotografin am Wettbewerb teilgenommen hat.
Mit ihrem künstlerischen Werk will die 1949 in Swakopmund geborene Fotografin ein öffentliches Bewusstsein für die oft prekären Lebensumstände in ihrem Heimatland schaffen. Ihr Ziel ist es, historisch bedingte gesellschaftspolitische Ungerechtigkeiten aufzudecken und aufzuklären. Gleichzeitig hebt sie den besonderen Einfallsreichtum und die hohe Resilienz hervor, die Frauen in Namibia und in Afrika allgemein angesichts oft widrigster Verhältnissen an den Tag legen müssen, um zu bestehen und ihr Leben zu meistern. Im Glauben an einen fortschreitenden bilateralen Diskurs konzentriert sich Courtney-Clarkes Engagement seit vielen Jahren auf lokale Gemeinschaften – vor allem der San – und die Umwelt Namibias, die sich in einer tiefen Krise befinden.
Viele ihrer Foto-Dokumentationen erregten internationale Aufmerksamkeit und erhielten renommierte Auszeichnungen und Nominierungen. Ihre Arbeiten waren in Ausstellungen weltweit zu sehen. 2018 ernannte die Royal Photographic Society sie zu einer der „Hundert Heldinnen der Fotografie“. Margret Courtney-Clarke lebt und arbeitet in Swakopmund/Namibia.
Zusätzlich zu der Ausstellung, die zuerst in Mannheim und im Anschluss in Windhoek gezeigt wird, war der Wettbewerb mit 1.000 Euro dotiert. Neben Margaret Courtney-Clarke beeindruckte auch besonders die Arbeit der jungen Fotografin Rachel Sakeus (*2003) die Jury, die für ihre eingereichte Dokumentation „Tura Story“ eine lobende Erwähnung aussprach. Sakeus‘ Serie erzählt aus der Perspektive einer Insiderin vom Leben im Township Katutura in Windhoek. Eine kleine Auswahl ihrer Werke wird ebenfalls in der Ausstellung präsentiert.
- Margaret Courtney-Clarke: Brakwater, 2019 © Margaret Courtney-Clarke
- Margaret Courtney-Clarke: Der Regen wird kommen, 2018 © Margaret Courtney-Clarke
- Margaret Courtney-Clarke: Im Käfig gehaltener Hahn von Alexandrine Hanabis aka Kuku, 2014 © Margaret Courtney-Clarke