Vom 27. August bis 11. September 2016 wird im südfranzösischen Städtchen Perpignan wieder das bedeutendste Fotofestival für Fotojournalismus stattfinden. Während der Professional Week vom 27. August bis 4. September werden wieder tausende von Bildjournalisten aus aller Welt erwartet.
Zum 27. Mal kann man beim Visa pour L’Image die spannendsten Fotoreportagen von Bildjournalisten aus aller Welt entdecken. In der ganzen Stadt warten während des Festivals Ausstellungen auf die Besucher, deren Spektrum von der politischen über die gesellschaftliche Reportage oder der Welt des Theaters und der Musik reicht.
Einem der Altmeister der Fotografie ist mit Marc Riboud eine Ausstellung gewidmet. Sie stellt Motive seiner Cuba Reise aus dem Jahr 1963 vor. Während Riboud zusammen mit dem Reporter Jean Daniel auf die Möglichkeit eines Interviews mit Fidel Castro wartete, erkundete er mit der Kamera die Insel und die Bevölkerung. Jean Daniel hatte kurz vorher John F. Kennedy in Washington getroffen und sollte Castro eine Nachricht übermitteln. Das Interview kam zustande und während man Lunch hatte, läutete das Telefon – die Nachricht der Präsident war ermordet worden.
Nicht fehlen dürfen natürlich auf einem Festival des Fotojournalismus die Bilder des World Press Photo Awards 2016, die im Couvent des Minimes gezeigt werden. Beeindruckend sicher auch die Getty Images Reportage für National Geographic von Brent Stilton. Unter dem Titel „Elfenbein Krieg“ zeigen seine Bilder den Kampf der Wilderer, oftmals terroristischen Gruppen angehörend, um das kostbare Elfenbein, dem so viele Elefanten zum Opfer fallen.
Den Canon Female Photojournalist Preis 2015 gewann Anastasia Rudenko die mit ihren Bildern die Situation in Institutionen für Geistig Behinderte in Russland aufzeigt. So leben ein Großteil geistig behinderter Kinder in Russland in Waisenhäusern unter erschreckenden Bedingungen.
Die Welt „Backstage“ hat Claire Allard fotografiert und folgte den Technik-Crews, die hinter den Kulissen für das Gelingen von Konzerten, Theater und Shows sorgen und dafür keinen Applaus bekommen.
Die Ausstellungen sind von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Die morgendliche Öffnung der Ausstellung um 9 Uhr ist für Fotografen und Journalisten mit Akkreditierung vom 1. bis 3. September reserviert.
Einer der Anziehungspunkte des Festivals sind die abendlichen Filmvorführungen unter freiem Himmel am mittelalterlichen Kreuzgang des Campo Santo. Zu den dort gezeigten Themen gehören Reportagen über die Flüchtlingswelle nach Europa ebenso wie die Konflikte vor Ort in Syrien, dem Irak, der Türkei und Kurdistan, aber auch die Erderwärmung und die Kampagnen zur Präsidentenwahl in den USA. In diesem stehen die Erinnerungen an Prince und David Bowie auf dem Programm.
Ein Festival lebt nicht nur von der Präsentation von Bildern. Wichtig sind für den Profifotografen auch die Begegnung mit Kollegen und das Treffen der Vertreter von Agenturen und Magazinen. Dafür gibt das es in Perpignan ausreichend Gelegenheit unter anderem im Couvent des Minimes in der Stadtmitte, wo man zum einem mit Informationen zum Festival versorgt wird, das aber auch ein steter Treffpunkt ist.
Wer ist in der Stadt? Während der Festivals kann man sich mit der ständig aktualisierten Liste über die in Perpignan anwesenden Profis informieren.
Bild: Peter Bauza / Echo Photojournalism, Copacabana Palace – Brazil
Weitere Informationen:
www.visapourlimage.com/