Fotonachweise
Klaus Honnef, Foto: Damian Zimmermann
Stefan Gronert, Foto: Stefan Gronert
Wolfgang Zurborn, Foto: Michael Haus
Simone Klein, Foto: Laurence Mary
Markus Schaden, Foto: Wolfgang Zurborn
Alexa Becker, Foto: Julia Mittelhamm
Josefine Raab, Foto: Emanuel Raab
Juliane Herrmann, Foto: Thekla Ehling
Kerstin Stremmel, Foto: Bozica Babic
Felix Hoffmann, Foto: Michael Dooney
Silke Güldner, Foto: Stefanie Link
Monica Menez, Foto:
Sandra Abend, Foto: Michael Ebert

Foto: Damian Zimmermann
Klaus Honnef, Publizist, Kurator, Prof. em. für Theorie der Fotografie, klaushonnef.de
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Die Gründung des Deutschen Fotorats als Verein. Nun hat sich auch die Fotografie durch den Eintritt des eigens dazu gebildeten Fotorats in den Deutschen Kulturrat neben Kunst, Literatur, Theater, Film, Musik und Kritik als wichtiger Player im kulturell-politischen Feld emanzipiert. Es hat lange gedauert. Und es war dumm, Institutionen wie den Deutschen Kulturrat zu ignorieren.
Für mich war 2024 die beste Foto-Ausstellung
Die hervorragend kuratierte Ausstellung „Dirk Reinartz – Fotografieren, was ist“ im LVR Landesmuseum Bonn. Eine Neu- und Wiederentdeckung dieses herausragenden deutschen Realitätsfotografen
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
Ich habe keinen gesehen. Im Meer des größtenteils gebotenen fotografischen Mittelmaßes wäre ein Flop ein Ereignis.
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Dresden. Weil hier in Sachen Fotografie etwas passiert, das nicht auf vordergründige Events ausgerichtet ist. Die spektakulärsten Ausstellungen sind aber nach wie vor in Berlin bei C/O zu sehen.
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
„Karl Blossfeldt. Photographie im Licht der Kunst“, erschienen bei Schirmer & Mosel in München. Das endgültige Buch über Blossfeldt, dem kunsthandwerklichen Lehrer, 600 Seiten stark. Ein Buch, das alles Wissenswerte über den Fotografen enthält, dem Walter Benjamin in seiner „kleinen Geschichte der Fotografie“ den Weg in die Kunst gepflastert hat.
2025 freue ich mich auf:
Da die Kontingenz mein Leben bestimmt, lass ich mich lieber überraschen.

Foto: Stefan Gronert
Stefan Gronert, Kurator für Fotografie am Sprengel Museum Hannover, sprengel-museum.de
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Erneut die Paris Photo, auch wenn sie als Messe diesmal schwächer war. Das ganze Umfeld der Ausstellungen in Paris aber macht eine Reise unverzichtbar.
Für mich war 2024 die beste Fotoausstellung:
Ganz klar die zwar schon 2023 eröffnete, von mir aber erst 2024 gesehene Ausstellung meiner Kollegin Franziska Kunze zu „Glitch“ in der Pinakothek der Moderne, München. Eine echte inhaltliche Lücke, die fulminant gefüllt wurde.
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
Lars Eidinger ist ein toller Schauspieler. Aber muss Jeder, der sein Smartphone bedient, als bildender Künstler ausgestellt werden?
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Wie ich oben schon sagte: Paris
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
Das sehr radikale Buch „Rough Tide“ von Akosua Viktoria Adu-Sanyah, das in der Züricher Edition Fink erschienen ist – für mich eine tolle Neuentdeckung!
2025 freue ich mich auf:
Mit durchaus leichter (!) Ironie: Die Bekanntgabe der weiteren Fortschritte im Zuge der erhofften Realisierung eines bundesdeutschen Fotoinstitutes.

Foto: Michael Haus
Wolfgang Zurborn, Fotograf, Dozent und Inhaber der Lichtblick-School, lichtblick-school.com
… das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Auch im Jahr 2024 waren die Rencontres d’Arles das für mich inspirierendste Fotografie-Ereignis. Höhepunkte im Programm waren für mich u.a. ein Rückblick auf Japanische Fotografinnen von 1950 bis jetzt, Mary Ellen Mark, Sophie Calle, William Kentridge und Lee Friedlander.
… die beste Fotoausstellung:
Meine Lieblingsausstellung habe ich auch in Arles gesehen. Mit äußerster Präzision läßt Debi Cornwall in „Model Citizens“ Fiktionen, auf denen Amerikas Selbstverständnis begründet sind, in blendender Farbigkeit erstrahlen.
… der größte Ausstellungsflopp:
Lars Eidinger ist ein hervorragender Schauspieler, aber warum müssen seine beliebigen Schnappschüsse aus aller Welt in schlecht editierten Bildblöcken und großformatigen Prints in einem bedeutenden Ausstellungsort wie dem K21 in Düsseldorf hängen?
… die interessanteste Fotostadt:
Die RAY Triennale der Fotografie hat Frankfurt zu einem bedeutenden Ort für Fotografie werden lassen. Das Fotografie Forum Frankfurt, das Museum Angewandte Kunst und die Deutsche Börse Photography Foundation waren bei RAY Echoes die zentralen Anlaufstellen des Festivals.
… das beste Fotobuch:
Ein großartiges Buchobjekt, bei dem Inhalt und Form in perfekter Form zusammenspielt, stellt für mich „Plexus“ von Elena Helfrecht dar. Untersucht wird der Einfluss der Familie auf psychologische und kulturelle Prozesse innerhalb einer vier Generationen umspannenden Geschichte.
2025 freue ich mich auf:
Ich freue mich darauf, bei meinem nächsten Berlin-Besuch im Februar 2025 mit der Ausstellung „A World in Common“ bei C/O einen Einblick in zeitgenössische afrikanische Fotografie zu bekommen.

Foto: Laurence Mary
Simone Klein, Art Advisor, simoneklein.de
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Die Paris Photo, die wieder im Grand Palais stattgefunden hat. Der mit Abstand wichtigste Treffpunkt für die Szene und die Gelegenheit, neue künstlerische Positionen und Galerien aus aller Welt kennenzulernen, und ein Spiegel des internationalen Fotomarktes.
Für mich war 2024 die beste Fotoausstellung:
Awoiska van der Molen: „The Humanness of Our Lonely Selves“ im Huis Marseille, Amsterdam
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
Alle die Kunstmessen, die immer weniger Fotografie zeigen.
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Paris
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
Ebenfalls Awoiska van der Molen mit „The Humanness of Our Lonely Selves“, erschienen bei Fw:books
2025 freue ich mich auf:
Die Photo London und die Internationale Photoszene Köln im Mai, die Rencontres de la Photographie in Arles im Juli und die Paris Photo im November, und auf alle Ausstellungen, die in meinem Showroom kommen werden 🙂

Foto: Wolfgang Zurborn
Markus Schaden, Geschäftsführer The PhotoBookMuseum, thephotobookmuseum.com
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
…dass ich 10 Jahre PhotoBookMuseum mit vielen Menschen feiern konnte!
Für mich war 2024 die beste Fotoausstellung:
…SAGA in Arles ! Von Lewis Baltz bis Koji Onaka. Der grandiose Urs Stahel kuratiert eine fotografische Reise durch die beeindruckende Collection von Astrid Ullens de Schooten Whettnall in der LUMA Foundation. Das war fantastisch!
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
…ohne Frage die Ausstellung zu Chargesheimers 100ten Geburtstag im Museum Ludwig in Köln. Mehr als die Besenkammer unterm Dach hat man für ihn nicht freigegeben. Da helfen noch nicht einmal zwei doppelte Asbach um diesen Ärger runterzuspülen.
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
…mal nicht Paris sondern Bristol ! Zeitgleich zum Foto Festival Bristol mit Shows von Rinko Kawauchi im Arnolfini sowie Trent Parke, Serkar Potrick u.a. gab es das BOP, ein schon mehrere Jahre stattfindendes Photobook Festival. Viel Publikum und interessante Events, gute Vibes. Meine Empfehlung!
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
…ein ganzer Stapel aus Kolumbien. Beeindruckende Fotobücher von RAYA Editorial. Mit unglaublicher Inbrunst und Enthusiasmus publiziert von Santiago Escobar. Eine echte Entdeckungsreise ins Herz Lateinamerikas.
2025 freue ich mich auf:
GRAND HOTEL PARR – Martin Parr und seine Fotobücher ab Oktober im Neuen Museum für Kunst und Design in Nürnberg !

Foto: Julia Mittelhamm
Alexa Becker, Fotografie-Coach und Fotobuch-Expertin, alexabecker.de
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Die Rückkehr der Paris Photo in den renovierten Grand Palais. Die Zusammensetzung der ausstellenden Verlage war ja neu aufgesetzt worden und war entsprechend spannend zu sehen. Dazu kamen natürlich die neuen Ausstellungsflächen auf der Galerie des Grand Palais, die eine einmalig schöne Übersicht über das Galeriegeschehen im Erdgeschoss boten.
Für mich war 2024 die beste Fotoausstellung:
Jeff Wall, Fondation Beyeler, Riehen. Am Ende hat man wirklich immer das Gefühl, etwas grundlegend Wichtiges über den/die KünstlerIn/FotografIn dazugelernt zu haben. Auch sehr toll fand ich die Präsentation des Louis Roederer Award 2024 im Espace Monoprix in Arles.
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
„Science Fiction – Une Non-Histoire des Plants“ in der Maison Européene de la Photographie, Paris. Eine gute Anzahl interessanter Einzelpositionen, die dann aber doch nicht wirklich zu einem mitreißenden Ganzen zusammengefunden haben. Zumindest habe ich es so empfunden.
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Immer die, in der man Zeit hat, die Szene und die Ausstellungen etwas tiefergehend zu erkunden.
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
Akinbode Akinbiyi: „Being, Seeing, Wandering“, Spector Books
„A Stranger in my Mother’s Kitchen“, Celine Marchbank, Dewi Lewis
2025 freue ich mich auf:
Das OFF FOTO Festival im Rhein-Neckar Dreieck (Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen). Die „kleiner Schwester“ der so kurzfristig abgesagten Biennale der Fotografie wird nun die Hauptaufmerksamkeit bekommen. Außerdem feiert das FotoFest in Houston 2025 sein vierzigjähriges Bestehen.

Foto: Emanuel Raab
Josefine Raab, Gründerin und Direktorin von „gute aussuchten“, guteaussichten.org
… das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Die Bieler Fototage (Schweiz), die ihren Blick explizit auf „das Banale, das Gewöhnliche, das Vertraute als Widerstand gegen die Ausbreitung sensationeller Bilder…“ richten. Besonders herausragend die Arbeit „Alges maudites, a sea of tears“ von Alice Pallot.
… die beste Fotoausstellung:
Shirin Neshats „The Fury“ im Fotografiska in Berlin. Sie thematisiert die sexuelle Ausbeutung von Frauen in politischer Haft.
… der größte Ausstellungsflop:
Da bleibe ich bei bereits gesagtem: Aus nicht überzeugend konzipierten Ausstellungen kann man am besten lernen.
… die interessanteste Fotostadt:
Für mich gerade Amsterdam und London, wo es immer wieder Bekanntes wie Unbekanntes zu entdecken gibt.
… das beste Fotobuch:
„Triálogo“ mit Texten von Johan Trujillo und Fotografien des blinden mexikanischen Fotografen Gerardo Nigenda (1968-2010) – ein auf höchstem Niveau gestaltetes Buch in kleiner Auflage, erschienen 2023 bei The Third, Mexiko
2025 freue ich mich auf:
Die Biennial of the Americas während der Mexico City Art Week

Foto: Thekla Ehling
Juliane Herrmann, Dokumentarfotografin & Vorständin im Female Photoclub, femalephotoclub.com
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Les Rencontres D’Arles! Ja, ich habe es nun endlich mal geschafft selbst vor Ort zu sein und fand es super! Spannende Ausstellungen, viele bekannte Gesichter und das Flair Südfrankreichs …
Für mich war 2024 die beste Fotoausstellung:
Neben vielen guten Ausstellung, vor allem in Arles, ragt für mich vor allem der Film „Die Fotografin“ über die amerikanischen Mode- und Kriegsfotografin Lee Miller heraus. Prädikat: „Absolut sehenswert“.
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
Das elitäre, exkludierende und undurchsichtige Konzept von photo+ in Düsseldorf.
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Arles – das Niveau der gezeigten Ausstellungen war durchgängig sehr gut und überzeugend. In Deutschland war 2024 eher ein ruhiges Jahr mit vielen Mainstream-Ausstellungen.
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
„Thinking like an island“ von Gabriele Chiapparini und Camilla Marrese, erschienen im Overlapse Verlag. Das Buch besteht aus vier kleineren Büchern in einer festen Bindung, die mit einander rekombiniert werden können und so völlig neue Assoziationen hervorrufen.
2025 freue ich mich auf:
den EMOP in Berlin und die Internationale Photoszene in Köln.

Foto: Bozica Babic
Kerstin Stremmel, Freie Kuratorin u.a. am Museum der Moderne Salzburg, kerstin-stremmel.de
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Paris Photo in absentio
Für mich war 2024 die beste Fotoausstellung:
Inuuteq Storch: „Rise of the Sunken Sun“ auf der Biennale di Venezia
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
–
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Paris
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
Carmen Winant: „The Last Safe Abortion“, SPBH Editions, London
2025 freue ich mich auf:
Raoul Hausmann in der Berlinischen Galerie

Foto: Michael Dooney
Felix Hoffmann, Artistic Director von Foto Arsenal Wien, fotoarsenalwien.at
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Als mediales Ereignis sind es immer noch die Kriegs- und Krisenfotografien aus und in der Ukraine und im Nahen Osten. Diese Bilder hallen nach und verfolgen einen. Als Ereignis, bei dem man sich mit Kolleg:innen und Künstler:innen austauscht, war es Paris rund um die Paris Photo.
Für mich war 2024 die beste Fotoausstellung:
Die beste Gruppenausstellung: „Träum weiter – Berlin die 90er“ bei C/O Berlin mit Arbeiten von Ostkreuz. Die beste monografische Ausstellung war im Le Bal in Paris mit Yasuhiro Ishimoto zu sehen. Eine herausragend von Diane Dufour kuratierte Ausstellung.
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
Der dänische Pavillon auf der Biennale von Venedig in den Giardini. In der Ausstellung „Rise of the Sunken Sun“ mit Arbeiten von Inuuteq Storch gab es so viele technische, kuratorische und inhaltliche Missverständnisse, was mich sprachlos machte.
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Das hängt immer von der Perspektive ab. Ich war vom Fotofestival in Turin überrascht und auch den neuen aufkeimenden Aktivitäten der dortigen Institutionen. Mit der meisten Vielfalt an Aktivitäten und guten Ausstellungen über das Jahr gesehen wird kaum eine Stadt an Paris herankommen.
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
“Yasuhiro Ishimoto: Lines and Bodies” von Diane Dufour and Mei Asakura. Hier werden so viele historische Stränge zwischen Japan und der westlichen Welt, aber auch Fragen um Ästhetik und Migration beleuchtet.
2025 freue ich mich auf:
Ich freue mich besonders auf die von Roxana Marcoci im MoMA kuratierte Ausstellung „Lines of Belonging“, die sich mit Verbundenheit und interkulturellen Fragen auseinandersetzen wird. Und ein kleinwenig freue ich mich auf auf die Eröffnung des Foto Arsenal Wien am 21. März.
Monica Menez, Fotografin und BFF-Vorstand, monicamenez.de
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Die Gründung des Deutschen Fotorats als gemeinnütziger Verein. Erstmals wird die Fotografie als eigene Sektion im Deutschen Kulturrat vertreten, was ihre Bedeutung in Kultur und Gesellschaft stärkt.
Für mich war 2024 die beste Ausstellung:
„Transformation“ beim Fotosommer Stuttgart! 22 Künstler*innen haben das Thema Wandel in all seinen Facetten beleuchtet – von der Dynamik zwischen Natur und Kultur bis hin zum Strukturwandel und den Übergängen von Jugend zu Alter.
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
Leider konnte ich in diesem Jahr nur wenige Ausstellungen besuchen und hatte daher keine Gelegenheit, einen echten „Flop“ auszumachen.
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Ungeschlagen bleibt für mich Paris, mit der Paris Photo als jährlichem Höhepunkt. Die Atmosphäre, die Vielfalt der Werke und die internationale Energie dieser Stadt haben für mich eine unvergleichliche Anziehungskraft.
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
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2025 freue ich mich auf:
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Foto: Stefanie Link
Silke Güldner, Coaching für Fotografie und Vorstand der DGPh-Sektion Kunst, Markt und Recht, silkegueldner.de
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Der neue „4Ward – Emerging Photographer Award der DGPh“, der an Mika Sperling übergeben wurde. Und natürlich die Paris Photo mit ihren Satelliten-Veranstaltungen wie die Photo Saint Germain.
Für mich war 2024 die beste Fotoausstellung:
„Watch! Watch! Watch!“, die Retrospektiven über Henri Cartier-Bresson im Bucerius Kunst Forum mit 240 Original Abzügen, ikonischen Bildern und unbekannten Serien. Außerdem „Tactics & Mythologies“ im PHOXXI.
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
Der größte Ausstellungsflop bin ich eigentlich selbst, da ich mir immer wieder vornehme mehr Ausstellungen zu besuchen und zu wenig in die Tat umsetzen kann.
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Hamburg. Die Fotoszene hier ist sehr aktiv und reicht von den Aktivitäten des Freundeskreises der Hauses der Photographie, über das Portfolio-Review im Oktober bis zur DGPh-Gala im Museum für Kunst und Gewerbe
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
„Mi serviva la Luce“ von Annette Schreyer. Es basiert auf ihren persönlichen Erfahrungen, wie Kunst als Teil eines Heilungsprozesses funktionieren kann, nachdem sie sich selbst von einer schweren Krankheit erholt hat. Außerdem „Erbgericht“ von Andrea Grützner.
2025 freue ich mich auf:
Die Magnum-Gruppenausstellung „Close enough“ in der C/O Berlin und außerdem „Picture Window“ von Gregory Crewdson im Espace Louis Vuitton in München.

Foto. Michael Ebert
Sandra Abend, Leiterin des Wilhelm-Fabry-Museum in Hilden und DGPh-Vorstandsvorsitzende, wilhelm-fabry-museum.de
Für mich war 2024 das wichtigste Fotografie-Ereignis:
Das Rencontres d’Arles ist nicht ohne Grund das älteste und wichtigste Fotofestival der Welt. Schön, dass hier alle Facetten des Mediums zum Tragen kommen und die stets innovative Szenographie auf die Inhalte abgestimmt ist.
Für mich war 2024 die beste Fotoausstellung:
Die Ausstellung „Werner Bischof, Fotograf, Künstler und Zeitzeuge“ im Ernst Leitz Museum war, wie oft in Wetzlar, superb. In Arles gefiel mir besonders Hans Silvesters Ausstellung über Boule. Wunderschöne Schwarzweiß-Fotografien im Stil der „Photographie humaniste“.
Für mich war 2024 der größte Ausstellungsflop:
Das Fotofestival Visa pour l’Image in Perpignan als Flop zu bezeichnen, wäre sicher zu viel gesagt, aber mit der seit Jahrzehnten immer gleichbleibend monotonen Hängung hat das Festival auch etwas Ermüdendes.
Für mich war 2024 die interessanteste Fotostadt:
Paris mit der Paris Photo im November! Aber nicht nur dann ist die Stadt einzigartig: In den rund 130 Museen werden immer wieder hochklassige Fotoausstellungen gezeigt.
Für mich war 2024 das beste Fotobuch:
Eine private Entdeckung ist das Fotobüchlein „Letizia“, das bei Postcart in Italien herausgeben wurde. Es zeigt die italienische Fotografin Letizia Battaglia in oft sehr persönlichen Fotos, aufgenommen von ihrem Partner Franco Zecchin.
2025 freue ich mich auf:
Natürlich auf die Preisverleihungen zum Dr. Erich Salomon-Preises, zum DGPh-Kulturpreis und natürlich auf die Sonne des Südens mit spannenden fotografischen Positionen in Arles.