Mit der Ausstellung „Candida Höfer. Fotografien“ widmet das Hessische Landesmuseum Darmstadt vom 22. Mai bis 24. August 2025 einer der bedeutendsten Fotografinnen unserer Zeit eine umfassende Werkschau.
Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin selbst und zeigt eindrucksvoll das über fünf Jahrzehnte gewachsene fotografische Œuvre Höfers – mitten im Spannungsfeld von Architektur, Kultur und Erinnerung.
Candida Höfer, geboren 1944 in Eberswalde, zählt zu den international renommiertesten Vertreterinnen der Düsseldorfer Fotoschule. Als Schülerin von Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf (1973–1982) prägte sie gemeinsam mit Kolleginnen wie Andreas Gursky oder Thomas Ruff eine neue fotografische Bildsprache: sachlich, formal streng und zugleich voller Tiefe.
Ihre bekanntesten Werke zeigen menschenleere Innenräume öffentlicher Gebäude – Museen, Bibliotheken, Theater, Kirchen oder Zoos – in großformatigen, präzise komponierten Aufnahmen. Es sind keine reinen Architekturfotografien, sondern, wie Höfer es selbst beschreibt, Porträts von Räumen, in denen Funktion, Geschichte und kulturelle Bedeutung sichtbar werden.
Die Darmstädter Ausstellung bietet nicht nur einen umfassenden Überblick über Höfers bekannteste Arbeiten, sondern öffnet auch einen Blick auf neuere Serien, in denen sie sich mit temporären Strukturen und Lichtquellen auseinandersetzt – etwa mit provisorischen Beleuchtungskörpern, die in scharfem Kontrast zu den monumentalen Räumen früherer Werke stehen.
Die Präsentation erfolgt in unmittelbarer Nähe zum „Block Beuys“ – einem der Hauptwerke des Museums – und schafft so einen spannungsvollen Dialog zwischen zwei grundverschiedenen, aber gleichermaßen radikalen künstlerischen Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Höfers Arbeiten sind seit den frühen 1990er-Jahren weltweit ausgestellt worden – unter anderem im Museum Ludwig Köln, im Museum of Contemporary Art Sydney oder im St. Louis Art Museum. 2024 wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem renommierten Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin ausgezeichnet.