Die für Ende 2020 angekündigte neue Skylum-Software Luminar AI stellt den traditionellen Ansatz von Voreinstellungen und Schiebereglern in Bildbearbeitungsprogrammen in Frage, indem adaptive Vorlagen aber auch manuelle Bearbeitungen auf Basis von künstlicher Intelligenz verwendet.
Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz will Luminar AI zeitaufwendige Bildbearbeitungs-Prozesse optimieren. Anders als beim Einsatz von Presets soll dies auch mit Bildern funktionieren, die nicht nahezu identisch mit dem Original sind.
KI-Tools werden allerdings sehr kontrovers diskutiert, da in den meisten Fällen befürchtet wird, dass bei der Nutzung die Kontrolle über das Bildergebnis abgegeben wird und dass es so nicht mehr möglich ist, ein individuelles Bildergebnis zu erzielen.
Bei Luminar AI ist die künstliche Intelligenz in den gesamten Bildbearbeitungsprozess eingebunden und bietet so die Möglichkeit, zeitsparend eine konsistente Bildqualität zu erzielen.
“Durch unsere einzigartigen 3D-Tiefenkartierungs- und Segmentierungstechnologien sind wir in der Lage, den Inhalt eines Fotos zu erkennen, Bearbeitungsempfehlungen auszusprechen und es zu ermöglichen, jeden Aspekt dieser Empfehlung zu verfeinern“, so Alex Tsepko, CEO von Skylum. „Auf diese Weise können Nutzer ihren eigenen Stil in ihren Bearbeitungen ohne mühsame, manuelle Arbeit beibehalten und somit professionelle Ergebnisse erzielen – aber in einem Bruchteil der Zeit“.
Demnach wird bei Luminar AI die künstliche Intelligenz von dem Moment an angewendet, indem ein Foto zur Bearbeitung geöffnet wird. Der Bildinhalt wird identifiziert, Probleme analysiert und die Tiefe eines Fotos berechnet. Nach einer Analyse des Themas und der Probleme macht Luminar AI Bearbeitungsvorschläge. Diese Verbesserungen erfolgen in kompletten Arbeitsabläufen – durch einen Ansatz, der Templates genannt wird, sowie durch Vorschläge in den KI-Tools. Anstatt blind auf eine Liste von Voreinstellungen zu klicken, wählt der Benutzer aus einer Liste aus, die auf sein Bild zugeschnitten ist.
Mit Vorlagen können sich die Anwender durch Empfehlungen für die Bearbeitung ihrer Fotos inspirieren lassen. Gleichzeitig können erfahrene Nutzer sich für mehr Kontrolle entscheiden, indem sie bei der Bearbeitung ihrer Bilder selektiv KI-Werkzeuge anwenden. Sie können dann ihre eigenen Vorlagen erstellen und so laut Skylum bis zu 90 Prozent ihrer Bearbeitungszeit einsparen.
Wenn erfahrene Nutzer ein Bild bearbeiten, können sie selektiv auswählen, welche KI-Tools verwendet werden sollen. Dadurch wird der Bearbeitungsprozess beschleunigt, da keine Auswahlen und Masken mehr erforderlich sind. Luminar AI lernt, wie Nutzer Aspekte wie Licht, Komposition, Details und Farbe verändern. Es können aber auch lokale Anpassungen genutzt werden, mit denen gezielt bestimmte Bereiche des Bildes bearbeitet werden.
Sobald das erste Bild bearbeitet ist, können Anpassungen über eine Gruppe von Bildern hinweg synchronisiert werden. Luminar AI erkennt die Absicht der Bearbeitung – das visuelle Ergebnis – und passt die anderen Bilder adaptiv an das Ziel an. Bearbeitungen lassen sich als benutzerdefinierte Vorlage zur späteren Verwendung speichern.
Luminar AI wird voraussichtlich bis spätestens Ende 2020 verfügbar sein, kann aber aktuell bereits vorbestellt werden.