Franziska Walther ist Analogfotografin und begleitet als Mind Artist Coach Menschen dabei, mit Hilfe der Kamera nicht nur Bilder zu machen, sondern sich selbst zu erkennen. Ihr Ansatz verbindet kreative Selbstreflexion, visuelle Sprache und neurowissenschaftliche Erkenntnisse mit dem Ziel, mehr Klarheit und Orientierung zu schaffen und Fotografie wieder spürbar zu machen.
„Mir fehlt die Verbindung zu meinen Bildern. Sie sind technisch perfekt – aber wenn ich mir die großen Fotografinnen und Fotografen anschaue, dann spüre ich ihre Bilder. Meine nicht.“ Ein Satz, den ich von einem Klienten gehört habe – und der so oder ähnlich oft fällt. Die eigenen Bilder sind gut – aber sie berühren nicht. Workshops wurden besucht, Lichtsetzung geübt, Regeln verstanden – sogar gebrochen. Technik sitzt, das Equipment ist solide. Und trotzdem fehlt etwas: Tiefe. Verbindung. Diese Handschrift, von der alle sprechen – und keiner erklären kann, wie sie entsteht. Und während man grübelt, erscheinen sie: Die Großen. Meisterinnen und Meister der Fotografie. Bilder, die dich anschauen, bevor du sie betrachtest. Die nachhallen. Die schmecken, obwohl sie aus Licht bestehen. „Was, wenn ich einfach nicht kreativ genug bin?“ – eine Frage, die sich leise einschleicht. Was, wenn da nichts ist, was sich zeigen will? Was, wenn das „Ich“ fehlt? Vielleicht kennst du das: Du fotografierst – aber du spürst nichts. Du drückst ab – aber hörst keine Stimme im Bild. Ratschläge folgen: „Mach Pause.“ „Lass die Kamera liegen.“ Vielleicht kurzfristig hilfreich. Aber langfristig? Was, wenn die Blockade gar keine technische ist – sondern eine menschliche? Was, wenn dir beim Fotografieren nicht die Technik fehlt – sondern du selbst? Und wenn genau dort, wo du haderst, bereits die Antwort liegt?
Mirare
Ende 2019 hatte ich meine Kamera fast ein Jahr nicht angerührt. Immer dieselben Motive, ähnliche Stimmungen – äußerlich anerkannt, innerlich leer. Ich fand die Bilder austauschbar. Dann entstand ein Selbstporträt – spontan, ohne Plan. Als ich es sah, war ich schockiert. Ich erkannte mich nicht. Nicht die Person. Nicht den Ausdruck. Nicht die Sprache. Das Foto fühlte sich leer an – und wurde zum Ausgangspunkt für das Projekt MIRARE. Ein Fotoprojekt, in dem Menschen nackt – im doppelten Sinn – vor einem Spiegel standen. Keine Musik. Keine Kommunikation. Keine Ablenkung. Nur sie selbst, 60 bis 90 Minuten lang. Ein intensiver Prozess der Selbstkonfrontation. Was entstand, war mehr als ein Bildband. Es wurde ein Raum für ehrliche Begegnung – mit sich selbst. Und während ich die Ergebnisse betrachtete, wurde mir klar: Ich hatte nicht nur andere fotografiert – sondern meine eigene Geschichte. Das Selbstporträt hatte mir gezeigt, dass ich leer war. MIRARE zeigte mir, was fehlte, um das zu verändern. Die Antwort war simpel, aber entscheidend: Ich brauchte Zeit mit mir selbst. Verbindung. Wahrnehmung. Hinsehen. Und der Weg führte über ein Werkzeug, das ich längst kannte – die Fotografie. Sie wurde mehr als Technik. Sie wurde Zugang. Zu mir. Dort, wo andere Methoden versagen, beginnt Fotografie – durch ihre Wirkung im Gehirn.
Visuelle Sprache
Was passiert im Gehirn, wenn du fotografierst? In dem Moment, in dem du durch den Sucher blickst, verarbeitet dein Gehirn Reize – visuelle, emotionale, biografische. Sehen ist kein objektiver Akt. Es ist Interpretation. Basierend auf Erinnerungen, inneren Zuständen und Gefühlen. Der spanische Neuroanatom Ramón y Cajal – Hirnforscher und Fotograf – legte den Grundstein dafür. Heute wissen wir: Beim Fotografieren sind drei Strukturen im limbischen System aktiv. Die Amygdala bewertet Emotionen, der Hippocampus verknüpft mit Erinnerung, der Gyrus cinguli wandelt sie in Handlung. Es geht tiefer – bis ins Unterbewusstsein. Dabei schüttet das Gehirn Neurotransmitter aus: Dopamin, Oxytocin, Serotonin – Botenstoffe für Freude, Motivation, Verbundenheit. Richard Avedon wusste: „Durch meine Fotos spreche ich vielschichtiger und tiefer als mit Worten.“ Und meinte damit: visuelle Sprache. Du denkst in Bildern. Erinnerungen, Pläne, Träume – alles sind innere Bilder. Diese Sprache begleitet dich seit Geburt. Du hast gesehen, bevor du gesprochen hast – ein Licht, ein Gesicht, eine Bewegung. Verbunden, ohne Worte. Die visuelle Sprache ist deine erste. Sie wirkt schneller und tiefer als Worte – das Gehirn verarbeitet Bilder bis zu 60.000-mal schneller.
Du bist, was Du siehst
Bilder sprechen mit dir – direkt. Sie berühren da, wo Worte enden. Was du fotografierst, folgt nicht nur Technik – sondern deinem inneren Zustand, deiner Geschichte. Du siehst nicht, was da ist. Du siehst, was für dich Bedeutung hat. Fehlt etwas im Bild, fehlt es vielleicht in dir – an Verbindung, Klarheit, Präsenz. Technisch perfekte Bilder können leer sein, wenn sie emotional nicht getragen sind. Dein Blick ist selektiv. Und genau das ist der Schlüssel: Aufmerksamkeit wird gelenkt. Was du oft siehst, prägt dich. Was du bewusst siehst, kannst du nutzen, um dich zu erkennen – und zu verändern. Fotografie beginnt hier. Mit jedem Bild lenkst du deinen Blick – und damit dein Erleben. Perspektive, Nähe, Distanz: nicht nur Technik – sondern Ausdruck innerer Prozesse. Deine Bilder werden lesbar. Für dich. Henri Cartier-Bresson sagte: „Fotografieren heißt, Kopf, Auge und Herz auf eine Achse zu bringen.“ Wahrnehmung, Empfindung, Ausdruck – verbunden. Verstehst du, wie dein Gehirn auf Bilder reagiert, kannst du bewusst gestalten – nicht nur beobachten. Die Kamera wird Werkzeug. Zugang. Eine Möglichkeit, dich neu zu entdecken. Und mit der inneren Veränderung ändert sich auch dein Bild.
Kretivität & Klarheit
Kreative Blockaden, fehlende Handschrift, Distanz zu Bildern – meist kein Mangel an Talent, sondern Zeichen innerer Dissonanz. Ausdruck und Erleben sind nicht im Gleichgewicht. Ursachen: Vergleich, Perfektionismus, Selbstzweifel, fehlendes Vertrauen, kein Zugang zu Gefühlen. Aber: Die Psyche reguliert sich selbst. Diese Fähigkeit heißt „organismische Selbstregulation“. Sie führt zu Wachstum – auch ohne Sprache. Über Bilder, Körperwahrnehmung, kreativen Ausdruck. Fotografie setzt genau hier an: Durch Aufgaben und das bewusste Einnehmen fotografischer Perspektiven – dokumentativ, konzeptionell, kontemplativ, expressionistisch – entsteht ein kreativer Prozess, der tiefer
geht. Themen, die man sonst nur rational streift, werden emotional verankert – dort, wo Erinnerungen entstehen. Die Kamera motiviert, dranzubleiben – nicht nur zu schauen, sondern zu sehen. Allein der innere Dialog über ein mögliches Bild verändert die Perspektive. Gedanken werden zu Bildern, Fragen bekommen Form. Das Ergebnis ist mehr als ein Bild – es wird Spiegel. Wer visuelle Sprache versteht, erkennt: Da spricht etwas. Über den inneren Zustand. Über Entwicklung. Über dich. Diese Bilder bleiben. Als Anker. Als Spur. Als Erinnerung an deine Antwort. Das macht Fotografie nicht therapeutisch – aber psychologisch wirksam. Es entsteht ein Raum für Entwicklung – nicht durch Anpassung, sondern durch Begegnung mit dir selbst. Was dich hemmt, kann dein Zugang werden. Fotografie wird Selbstbegegnung. Ein Prozess. Ein Akt. Eine Verbindung – zu dir und deinem Ausdruck. Deshalb ist dieser Weg so kraftvoll: Weil er dich nicht formt, sondern dich zurück zu dir bringt. Über deine eigenen Bilder.
Fotografie als Spiegel
Wenn du eine echte Verbindung zu deinen Bildern willst, brauchst du zuerst die Verbindung zu dir. Wie willst du zeigen, was du nicht fühlst? Nur wer sich selbst spürt, kann andere berühren. In der Musik ist das klar: Große Werke entstehen aus Ausnahmezuständen. Aus Krisen. Aus Tiefe. Aus Ehrlichkeit – nicht aus Perfektion. Philosoph Miguel de Unamuno sagte: „Alles hat sein Inneres, sogar eine Wissenschaft. Formen, die wir sehen, haben etwas in sich – wie wir. Was bringt es, Liebe zu definieren, wenn wir sie nicht fühlen?“ Ein Foto ist nie nur ein Bild. Es ist Moment – und Spiegel. Es zeigt, was war. Was ist. Und manchmal: was fehlt. Was, wenn nicht dein Können fehlt – sondern der Zugang zu dir selbst? Was, wenn deine Bilder längst sprechen – und du nur lernen musst, zuzuhören? Wenn Fotografie nicht mehr Technik ist, sondern Spiegel, beginnt ein neuer Prozess. Es geht nicht mehr um Perfektion. Sondern um Verbindung. Nicht um Stil. Sondern um Substanz. Vielleicht ist das der Unterschied zwischen einem Bild, das korrekt ist – und einem, das bleibt. Wer sich erkennt, sieht anders. Und wer anders sieht, fotografiert anders. Aus dieser Verbindung entsteht Tiefe. Verbindung. Handschrift. Eine neue Sichtweise. Zum Schluss ein Impuls: Erstelle ein Selbstporträt – ohne selbst sichtbar zu sein. Wo hinterlässt du Spuren, obwohl du nicht zu sehen bist? Was erzählt von dir, auch wenn du nicht da bist?
Coaching
Fotografie & Selbsterkenntnis
Franziska Walthers Coachingprogramm verbindet Fotografie mit Selbsterkenntnis zu einem kraftvollen Ansatz für persönliches Wachstum. Statt klassischer Shootings steht hier der Blick nach innen im Fokus: Die Kamera wird zum Spiegel, das Bild zum Zugang.
Mit kreativen Aufgaben, gezielten Reflexionsimpulsen und ihrer Expertise als Mind Artist begleitet Franziska Fotografen auf einer transformierenden Reise – hin zu mehr Ausdruck, innerer Klarheit und einer authentischen visuellen Sprache.
Das Programm im Überblick:
- individuelle Begleitung mit wöchentlichen 1:1-Sessions
- kreative Aufgaben & persönliche Reflexionsfragen
- Audio- und Videoinhalte (maßgeschneidert)
- Einführung in visuelle Sprache & Bildbewusstsein
- Gestaltung eines persönlichen Foto-Reisetagebuchs
Wöchentlich erhalten die Teilnehmer neue Impulse, die zur Selbstbegegnung und kreativen Auseinandersetzung einladen.
Das Ziel:
Dieses 8-wöchige Programm ist mehr als Coaching – es ist ein Weg zu sich selbst. Es geht darum, emotionale Blockaden zu lösen, eigene Stärken zu erkennen und seine innere Stimme in Bildern auszudrücken. Nachhaltig, tiefgehend, wirksam.
Weitere Informationen: coaching.franziskawalther.live