Panasonic ergänzt die LUMIX S-Serie um zwei neue Modelle: Die LUMIX S1II richtet sich an professionelle Anwender in Foto- und Videoproduktion, die LUMIX S1IIE ist für videobasierte Workflows ausgelegt. Neu ist außerdem das Standard-Zoom LUMIX S 24–60mm F2.8 (S-E2460).
Die LUMIX S1II nutzt einen 24,1-Megapixel-Vollformat-CMOS-Sensor mit partiellem Stacking. Die Bildverarbeitung erfolgt über eine Venus Engine der neuesten Generation. Die Kombination ermöglicht Videodatenraten bis 5.8K bei 60p sowie 4K bei 120p. Im Dynamic Range Boost-Modus erreicht die Kamera bei Aufnahmen mit bis zu 30p einen Dynamikumfang von 15 Blendenstufen. Serienaufnahmen mit elektronischem Verschluss erreichen bis zu 70 Bilder pro Sekunde im SH/SH-Pre-Burst-Modus. Bei mechanischem Verschluss sind bis zu 10 fps möglich.
Die LUMIX S1IIE arbeitet mit einem 24,2-Megapixel-Sensor, der sich an der Architektur an dem der S5II orientiert. Unterstützt wird Open-Gate-Video in 6K 30p im 3:2-Format. Neu ist das Videoseitenverhältnis 2,4:1 (Cinemascope) mit 60p Bildrate ohne Beschnitt. Der Dynamikumfang in V-Log beträgt 14+ Blendenstufen. Die Serienbildgeschwindigkeit liegt bei 30 fps mit elektronischem und ca. 10 fps mit mechanischem Verschluss.
Beide Modelle nutzen einen Echtzeit-Phasen-Hybrid-AF mit KI-gestützter Motiverkennung für Personen und neue Szenarien wie Urban Sports. Die Bildstabilisierung erreicht laut CIPA-Standard bis zu acht Blendenstufen. Die Kameras unterstützen ARRI LogC3 über optionalen Software-Key sowie interne Aufzeichnung in Apple ProRes RAW HQ bei 5.8K 30p auf CFexpress-Typ-B-Karten.
Der elektronische Sucher bietet 5,76 Millionen Bildpunkte, das neig- und schwenkbare Display 1,84 Millionen Bildpunkte. Die Gehäuse sind für Belastungen bis -10°C spezifiziert. Zwei Kartensteckplätze stehen zur Verfügung (SD und CFexpress Typ B).
Die Kameras sind mit Capture One, Frame.io, LUMIX Lab und LUMIX Flow kompatibel. Unterstützt werden drahtlose Verbindungen, HEIF-Dateien, sowie Funktionen wie Wellenformmonitor, Vektorskop und Falschfarbenanzeige. Kameraeinstellungen lassen sich via SD-Karte zwischen Geräten übertragen.
Die LUMIX S1II (Body) ist ab Juni 2025 für 3.499 Euro erhältlich. Die Kit-Version mit 24–105 mm f/4-Objektiv kostet 4.399 Euro. Die LUMIX S1IIE (Body) ist für 2.799 Euro erhältlich, im Kit für 3.699 Euro.
Panasonic hat zusätzlich Firmware-Updates für die LUMIX S1RII und die Objektive S-X50, S-R24105 und S-R2060 angekündigt, die im Laufe des Jahres die Funktionen der neuen S1II und S1IIE übertragen und den Funktionsumfang sowie die Workflow-Integration erweitern.
Mit dem kommenden Update wird die LUMIX S1RII in der Lage sein, 8.1K- und 7.2K-Videodaten im Open-Gate-Format (Seitenverhältnis 3:2) über HDMI zur externen RAW-Aufzeichnung auszugeben. Darüber hinaus wird die Kamera nach Installation des optionalen Software Upgrade Keys DMW-SFU3A auch das Farbprofil ARRI LogC3 unterstützen, was eine farbliche Anpassung an digitale Kinokameras von ARRI ermöglicht. Zusätzlich wird das HEIF-Bildformat im 4:2:0 10-Bit-Modus unterstützt.
Die Motiverkennung der Kamera wird durch eine neue Funktion zur Erkennung dynamischer Bewegungen, etwa bei Breakdance, Skateboarding oder Parkour, ergänzt. Zudem erweitert Panasonic die Anzahl auswählbarer Bildseitenverhältnisse von bisher zehn auf siebzehn. Bis zu drei verschiedene Bildformate lassen sich künftig gleichzeitig im Display darstellen.
Zur Verbesserung des Workflows wird die direkte Datenübertragung von CFexpress Typ B- oder SD-Karten auf externe SSDs ermöglicht. Gleichzeitig wird die Option zur Aufzeichnung von Proxy-Dateien auf der internen Speicherkarte während der Ausgabe von HDMI-RAW-Videodaten eingeführt. Die Kamera unterstützt zudem künftig die Timecode-Synchronisation über Bluetooth, ist kompatibel mit UVC-/UAC-Geräten und ermöglicht die drahtlose Steuerung über DJI-Gimbals. Die HLG View Assist-Funktion erlaubt eine präzisere Gradations- und Belichtungskontrolle, auch auf Monitoren ohne HLG-Unterstützung.
Weitere Neuerungen betreffen die Benutzeranpassung: Der Fokusring kann künftig als Steuerring verwendet werden. Dabei lassen sich benutzerdefinierte Funktionen zuweisen und die Drehrichtung des Rings im manuellen Fokusmodus ändern. Außerdem wird es möglich sein, die Farbe des Autofokus-Rahmens aus zehn Varianten auszuwählen.
Die Objektive S-X50, S-R24105 und S-R2060 erhalten jeweils eine Firmware in Version 2.0. Diese erweitert die Funktionalität um die Nutzung des Fokusrings als frei belegbaren Steuerring. Auch bei diesen Objektiven lässt sich die Fokusdrehrichtung im manuellen Modus individuell einstellen.
Außerdem wird die Software LUMIX Flow und Lab mit den neuen Kameras kompatibel sein. Die Anwendung erhält neue Aufnahmehilfen und ermöglicht nun auch die Spiegelung des Kameramonitors, sodass die Live-Ansicht über USB drahtlos auf ein weiteres Gerät übertragen werden kann. In LUMIX Lab wird die Bearbeitung von mit LUMIX-Kameras aufgenommenen HEIF-Bilddateien unterstützt.
LUMIX S 24–60mm F2.8
Panasonic erweitert außerdem das L-Mount Portfolio mit dem neuen Standard-Zoom LUMIX S 24–60mm F2.8 (S-E2460). Das optische System nutzt eine neu entwickelte Objektivkonfiguration mit optimiertem mechanischem Aufbau zur Reduzierung von Baulänge und Gewicht. Das Objektiv wiegt ca. 544 Gramm und misst rund 99,9 Millimeter in der Länge. Der minimale Fokusabstand beträgt 19 Zentimeter im Weitwinkelbereich, der maximale Abbildungsmaßstab liegt bei 0,37.
Der Autofokus wird über einen Dual-Phase-Linearmotor in Verbindung mit einem optischen Encoder realisiert. Eine Fokustaste am Objektivtubus erlaubt die individuelle Zuweisung benutzerdefinierter Funktionen, einschließlich Hybrid-Zoom. Die Steuerung über den Fokusring als programmierbaren Kontrollring ist erstmals innerhalb der S-Serie verfügbar.
Für Videoaufnahmen ist das Objektiv mit einer internen Mechanik ausgestattet, die Focus Breathing reduziert. Zusätzlich sorgt eine Microstep-Blendensteuerung für gleichmäßige Übergänge der Belichtung bei Szenen mit hohem Kontrast.
Die Hybrid-Zoom-Funktion erlaubt eine erweiterte Brennweitennutzung durch die Kombination aus optischem und Digital-Zoom. Das LUMIX S 24–60mm F2.8 (S-E2460) ist ab Juni 2025 zum empfohlenen Verkaufspreis von 999 Euro im Fachhandel erhältlich.