Wie der eigene Bildband die Kreativität befeuert und die Art des Fotografierens verändert: In der ProfiFoto Masterclass mit Andreas Jorns dreht sich am 18. Oktober 2025 alles um die Transformation fotografischer Praxis durch das Medium Fotobuch – vom schnellen Einzelbild hin zur erzählerischen Bildstrecke, vom Abbild zur Geschichte.
Andreas Jorns gehört zu den prägenden Stimmen der zeitgenössischen deutschen Porträtfotografie. Der ehemalige Unternehmensberater und heutige Fotograf ist bekannt für seine kompromisslos Arbeitsweise und für eine Bildsprache, die reduziert und dabei auf Nähe, Präsenz und Authentizität setzt. Seit Jahren publiziert Jorns in Eigenregie hochwertige Fotobücher, die in der deutschen Fotobuchszene ein stetig wachsendes Publikum finden.
Im Zentrum der Masterclass steht die Frage: Wie verändert sich der Blick, wenn man beginnt, in Serien, in Dramaturgien und in Buchform zu denken? Der erste Teil des Workshops mit Andreas Jorns beginnt mit einer persönlichen Einführung. Andreas Jorns stellt sich und meine fotografische Philosophie vor – mit Fokus auf das, was ihn als Bildautor geprägt hat. Dazu zählen 17 Printpublikationen in 10 Jahren, entstanden zumeist im Self-Publishing, das für ihn nicht nur eine Produktionsform, sondern auch eine künstlerische Haltung ist – zwischen Eigenverantwortung, gestalterischer Freiheit und strategischer Klarheit.
Ein zentrales Thema ist der Wandel seiner Fotografie durch das Publizieren. Jorns zeigt, wie sich sein Blick verändert hat: vom losgelösten Einzelbild zur seriellen Arbeit, in der Themen wachsen und sich entwickeln dürfen. „Der Aufbau von Bildstrecken verlangt langfristiges Denken und stärkt das Bewusstsein für Rhythmus, Wiederholung und Kontrast. Ich spreche darüber, warum ich bestimmte Bilder nicht sofort auf Social Media poste – und welchen Einfluss das Medium Buch auf mein Fotografieren hat“, verrät der Fotograf.
Gemeinsam betrachtet er mit den Teilnehmenden Sequenzen, diskutiert Aufbau, Wirkung, visuelle Entscheidungen und die Bedeutung des Weglassens. Was funktioniert? Warum? Und wie entstehen aus vielen Bildern wenige, die bleiben? Im Anschluss gibt es Raum für offene Fragen: Wie finde ich mein Thema? Wie starte ich eine Strecke? Und wie trennt man sich von Bildern, die zwar stark sind – aber nicht zur Geschichte passen?
Am Nachmittag geht es in die praktische Arbeit: Die Teilnehmenden entwickeln eine eigene Mini-Bildstrecke mit 5–8 Bildern, die eine visuelle Erzählung transportiert. Andreas Jorns: „Nach einem gezielten Briefing geht es darum, nicht nur schöne Einzelbilder zu machen, sondern einen roten Faden zu finden. Welche Stimmung möchte ich erzählen? Welche Perspektiven, Details und Bildtypen brauche ich dafür? Wie entsteht eine Serie mit Tiefe und Vielfalt?“ Mit seiner Unterstützung entstehen vor Ort klassische Porträts, Environmental Shots, Bewegungsmotive und auch atmosphärische Bilder ohne Model – etwa von Licht, Raum oder Kontext.
Danach folgt eine gemeinsame Sichtung: Jeder Teilnehmer wählt seine stärksten Bilder aus. In der abschließenden Bildbesprechung geht es um konstruktives Feedback – was trägt die Strecke, was fehlt noch? Und die zentrale Frage: Könnte diese Serie der Ausgangspunkt für ein eigenes Buchprojekt sein?
Dieser Workshop ist keine Technikschulung. Er ist ein Angebot, die eigene fotografische Sprache weiterzuentwickeln – und in ihr ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Die auf maximal zehn Teilnehmende limitierte MASTERCLASS bietet außerdem die Möglichkeit, Leica Kameras und Objektive zu testen. Die Teilnahmegebühr liegt bei 580 Euro. Ort: Leitz-Park Wetzlar.
Weitere Informationen und Anmeldung: info@profifoto.de